Götzenhainer Vereine organisieren das gut besuchte 17. Dorfbrunnenfest Gute Tradition pflegen

Die Macher der Festivität zeigen sich: Bürgermeister Martin Burlon begrüßt die Vereinsvertreter auf der Festbühne. Bild: -

Dreieich – Eine schwungvolle Tradition hat am vergangenen Wochenende die Götzenhainer Ortsmitte belebt: Die örtlichen Vereine haben zum 17. Mal das Dorfbrunnenfest auf dem Dorfplatz gefeiert.

Pünktlich zum sechsfachen Glockenschlag bittet Holger Dechert am Samstag Vereinsvertreter auf die Bühne. Darunter ist auch Martin Burlon. Dreieichs jüngst wiedergewählter Bürgermeister kommt nicht mit leeren Händen. Wie zu solchen Anlässen üblich, bringt er ein Kuvert mit, das er Klaus Klepper überreicht, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Götzenhainer Vereine (AGV). Ohne den Verbund wäre ein solches Fest nicht denkbar.

Holger Dechert steht ebenfalls auf der Bühne und zeigt sich der Öffentlichkeit. Der 54-Jährige gehört seit 33 Jahren dem Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde an. Ab dem 1. August wird Dechert im Dreieicher Rathaus als Erster Stadtrat fungieren. „Städteplanung ist politisch mein Schwerpunkt“, sagt der Architekt. Er ist an der Gründung des Dorfbrunnenfests beteiligt gewesen. Dechert, der 2010 in die SPD eintrat und ein Jahr später ins Stadtparlament gewählt wurde, erzählt von der Städtepartnerschaft mit Bleiswijk. Mit der Ortschaft in den Niederlanden verschwisterte sich das damals noch selbstständige Götzenhain vor 50 Jahren. Als die Verantwortlichen sich Ende der 80er-Jahre vor einem anstehenden Besuch der Partnergemeinde überlegten, wie man die Gäste unterhalten könnte, entstand die Idee für das Fest am Brunnen. Unter den organisierenden Vereinen ist auch der SG Götzenhain. Wie immer spendiert der mit 1.300 Mitgliedern größte Klub im Stadtteil die Würstchen und Steaks vom Grill.

Anke und Sven Engel von der SG Götzenhain lernten sich einst über die Fastnacht kennen. Anke Engel erzählt zwar, es werde vor jedem Fest besprochen, welcher Verein welchen Stand übernehme, „aber letztlich bleibt es sich immer gleich“. Folgendes wird angeboten: Unterm Kochzelt des Vereins der Thailändischen Buddhisten gibt es die asiatischen Spezialitäten, beim Obst- und Gartenbauverein Wurstbrot, Äppler und Handkäs. Bei den Handballern des HSV Götzenhain gibt es Leberkäse sowie Eis und Erdbeerlimes. Bei der VdK-Ortsgruppe Götzenhain ordern die Leute Fischbrötchen. Die Katholische Kirche verkauft am Samstag Kaffee und Kuchen, was am Sonntag die SG Götzenhain übernimmt.

Bier bekommen Besucher des glänzend besuchten Fests bei der Freiwilligen Feuerwehr. Deren Vorsitzender Matthias Engler erzählt, wie ihn einst das Kalkül zur Feuerwehr führte. Der heute 52-Jährige studierte damals, weshalb er sich in Zeiten der Wehrpflicht von der Bundeswehr freistellen lassen konnte. Als der Informatiker fürchtete, das Militär könne ihn durch seinen Wechsel von einer zur anderen Darmstädter Hochschule greifen, meldete er sich 1996 vorsichtshalber in seiner Götzenhainer Heimat bei der Feuerwehr an. „Statt Bundeswehr konnte ich bei der Feuerwehr sieben Jahre Dienst leisten.“

Die Armee wollte von Engler jedoch weiter nichts wissen. Engler gefiel es bei der Feuerwehr aber so gut, dass er blieb und sich bis heute nachts aus dem Bett piepsen lässt, wenn es irgendwo brennt oder ein Unfall passiert. „Die Feuerwehr trägt mittlerweile deutlich mehr Verantwortung als früher“, sagt er. Der Fest-Samstag endet mit Livemusik von Black’n Blue, eine Combo mit Bandleader Sascha Teuber, Gitarrist und Dozent an der Musikschule Dreieich.
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