13-Jähriger setzt sich für Niederräder Umwelt ein Schüler sammeln Müll

Lukas, der die Aktion initiiert hat, und Manfred Schulz vom Präventionsrat, beim Clean-up-Day rund um die KGS Niederrad. Bild: Michael Faust

Niederrad (stw) – Was genau ist Müll? Und was passiert, wenn Abfall einfach so auf der Straße, im Park oder auf dem Schulgelände herumliegt? Diese Fragen haben Lukas, Schüler der KGS Niederrad, lange beschäftigt, „Müll, der in der Umwelt herumliegt, ist ganz schlecht für die Pflanzen und Tiere“, weiß Lukas, „und für uns Menschen auch.“ Zum Beispiel, sagt Lukas, liegen überall auf der Straße und den Gehwegen Glasscherben herum, „daran können Tiere sich verletzen und man kriegt einen Platten im Fahrradreifen.“

Ganz schlimm sei Plastik, fügt er hinzu, denn das löse sich nicht in Luft auf, sondern es zersetze sich zu mikroskopischkleinen Teilen, die wir am Ende essen und einatmen. Und weil der 13 Jahre alte Junge will, dass mehr Menschen das Problem verstehen, entschloss er sich, zunächst seine Mitschüler darauf aufmerksam zu machen. Im Fach „Verantwortung“ organisierte er sein eigenes Projekt: Eine Müllsammelaktion auf dem Schulgelände.

Und so trafen sich vier Klassen

der Stufen fünf und sechs jetzt auf dem Schulhof Ost der Gesamtschule im Mainfeld. Mit dabei: Helfer von der städtischen Sauberkeitskampagne Cleanffm, die das Müllsammel-Equipment mitgebracht haben.

Während Lukas noch Handschuhe zählt, verteilt Manfred Schulz vom Niederräder Regionalrat, der sich auch für Sauberkeit im Stadtteil engagiert, lange Greifzangen aus Holz an die Schüler. Dann geht’s an die Mülltüten, „davon gibt es zwei Sorten: Die schwarzen sind für Sondermüll wie Batterie oder Feuerzeuge, die weißen sind für alle anderen Abfälle, die ihr findet“, erklärt Schulz. „Müll muss nämlich nicht nur gesammelt, sondern auch getrennt werden. Sondermüll ist giftig und soll nicht in den normalen Hausmüll.“

Und schon ziehen die Fünft- und Sechstklässler in kleinen Gruppen los und suchen das Schulgelände ab, einige knöpfen

sich das Innere des Gebäudes vor. Dann geht es zum Jugendhaus und Fußballplatz auf der anderen Seite der Mainfeldstraße. Drei Mädchen haben jede Menge Sondermüll gefunden: „Wir haben Feuerzeuge, Batterien und jede Menge Glas“, rufen sie. Jeder Winkel im Gebüsch wird abgesucht. Wer nichts findet, zwickt sich gegenseitig mit den Holzzangen in den Arm.

Tutor Christoph Stemann hat die Meute jedoch im Griff. Er freut sich, dass alle so fleißig sammeln. „Die Klassen beschäftigen sich zurzeit mit dem Thema

Nachhaltigkeit, da passt die Aktion von Lukas sehr gut dazu“, berichtet er. Es gehe darum, das Bewusstsein im Alltag und in der Schule bei den Schülern zu stärken, dass Müll nicht in die Landschaft, sondern in die Tonne gehört. „Am besten in die richtige Recyclingtonne.“

Als sich nach einer Dreiviertelstunde wieder alle auf dem Schulhof treffen, schleppen viele randvolle Tüten mit Müll heran. „Toll,wie gut das geklappt hat!“, freut sich Lukas und macht einen Luftsprung. Stemann, der zuvor schon Lukas’ Engagement

gelobt hat, bedankt sich bei den Schülern: „Weil ihr so fleißig wart, gibt es für jeden Kugelschreiber und Armbändchen – und ein Wassereis“. Das Eis ist in der sommerlichen Hitze, die sich plötzlich auf dem Schulhof einstellt, hochwillkommen.