Bands rocken unter freiem Himmel Buchschlag Open Air in Dreieich

Die Band Johnny Jack & Jim sorgten mit Rockklassikern für Stimmung. Foto: Sauda

Dreieich (es) – „So gut besucht wie heute, war das Festival um die Uhrzeit im vergangenen Jahr nicht“, freuen sich die Macher des BOA. Die Abkürzung steht für Buchschlag Open Air und dieses ging am vergangenen Wochenende zum dritten Mal über die Bühne. 

Das Musikspektakel bildet – zumindest mit der kernig-rockigen Klängen des ersten Abends – einen Kontrast zum gediegen-mondänen Erscheinungsbild der Villenkolonie. Songs wie „We’re Not Gonna Take It“ von Twisted Sister, die durch die Boxen wummern, wollen irgendwie nicht so ganz zum Ambiente passen. Bei den Besuchern kommt die Mischung allerdings gut an. „Wir sind zum ersten Mal hier und finden es sehr gelungen“, sagt Thomas, der mit einigen Freunden aus Sprendlingen nach Buchschlag kam. Und auch von den Nachbarn habe es noch nie Beschwerden gegeben, obwohl die Rock-Gruppen die Regler ihrer Verstärker ganz schön weit nach rechts gedreht haben.

2.000 Zuhörer in zwei Tagen

„Buchschlag ist relativ tolerant“, wissen die drei Macher. „Wir schätzen, dass weit mehr als 2.000 Zuhörer hier gewesen sein werden“, sagen Hardy Preuße, Manfred Stoll und Stefi Neumann, die das zweitägige Spektakel auf die Beine stellen. Das wäre eine Verdoppelung der Besucherzahl gegenüber dem vergangenen Jahr. Klar, dieses Mal stimmen alle Faktoren – selbst das Wetter spielt mit, es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. „Wir sind seit Februar am Werkeln“, sagt Stefi Neumann, „um diese Zusammenkunft von Musikern aus der Region für Buschlager und aller Dreieicher zu organisieren.“ Dass es so lang dauerte, liegt unter anderem daran, dass sich das Trio viele der zehn Bands angehört und angesehen hat, die an diesen zwei Tagen den Platz zwischen Feuerwehrhaus und evangelischer Kirche beschallen. „Wir müssen doch wissen, was die für eine Musik machen“, erklärt Manfred Stoll, der mit seiner Band Back on Earth ebenfalls auf der großen Bühne stand.

Hardrock von Courthouse, Klassik von Cellissimo

Mit von der Partie waren auch noch die Alternative-Akustik-Gruppe Boove; Courthouse, die melodischen Hardrock spielen; Johnny Jack & Jim, die sich auf das Nachspielen von Rockklassikern aus den 80er Jahren spezialisiert haben, und Fine-Rip, die unter dem Motto „das spielt doch sonst keine Sau“ auftraten. Am gestrigen Sonntag begann das Programm mit einem Gottesdienst, nach dem kamen die Freunde der Klassik mit Cellissimo auf ihre Kosten, bevor Ena Roth und Michael Baum unter dem Namen Stereo Coffee auftraten. Schließlich gab es noch Funk’n’Soul von Junk Food auf die Ohren und zudem spielten noch die Playground Heroes sowie Soular Plexus.

Besucher kommen eigens aus Sardinien zum BOA

Der große Aufwand sei nicht den nötigen Genehmigungen geschuldet, „sondern der vielen Organisation, die hinter einem solchen Festival steckt. Wir müssen die Bands anschreiben, die Aussteller organisieren, die Presse informieren, Anzeigen schalten – aber die Hauptaufgabe ist die Sponsorensuche“. Dass die Macher mit so viel Herzblut und vollem Einsatz dabei sind, zahlt sich aus. „Wir haben sogar Gäste aus Sardinien da, die eigens angereist sind, um das Festival zu erleben“, erzählt Stefi Neumann. „Das alles haben die Sponsoren möglich gemacht, die uns unterstützen“, betont Stefi Neumann. „Wir gehen auch mit dem Hut rum und versuchen ein bisschen Geld für die Musiker einzunehmen, denn sie verzichten nämlich auf ihre Gage“, erklärt Stefi Neumann weiter.

Mehr Eindrücke vom Buchschlag Open Air gibt es in der StadtPost-Fotogalerie.