Sportpferdetage ziehen große Aufmerksamkeit auf sich Zügellose Reitfreude

Dressurprüfung meistern: Johanna Ruhe von Reit- und Fuhrverein Neu-Isenburg auf Oshie K WE. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Das Volk möge sich erheben und den Kaiser Augustus begrüßen – so mag es vor mehr als 2000 Jahren in Rom geschehen sein, als der Kaiser auf einem festlich geschmückten Streitwagen stehend in die Arena einfuhr. So ähnlich war es auch am Samstagabend, als die Moderatorin Sandra Lang den Ersten Stadtrat Stefan Schmitt bei den Sportpferdetagen ankündigte. Dieser stand zwar zunächst etwas wackelig, dann immer mutiger auf der Kutsche von Anne Sauer.

Nach einer Probefahrt auf dem Gelände-Parcours, den später die Kutschenfahrer im höchsten Tempo bewältigen mussten, sagte Stefan Schmitt: „Das war toll. Ich komme wieder!“ Ähnlich begeistert war auch Sport-Dezernent und Schirmherr der Neu-Isenburger Sportpferdetage, Christian Beck. „Ja, das hat schon was Besonderes, das macht richtig Spaß.“ In der Folge durfte unter anderem auch Hendrik Langeneke, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Hessen, eine Ehrenrunde auf einer Kutsche drehen. Er lobte die Sportpferdetage mit ihrem breit gefächerten Programm für Reitsportler, aber auch für Einsteiger. Zugleich lobte er den Vorstand des Reit- und Fahrvereins Neu-Isenburg (RuFV) um dessen Vorsitzende Petra Klink.

Später zeigten die Kutschenfahrer, darunter auch Europameister, welche Begeisterung Pferdesport mit sich bringen kann. Bei einem Stafetten-Wettbewerb gingen auch Lisa Marie Tischer und Justus Tekotte vom RuFV ins Rennen. Beide starten in Kürze bei der Junioren-Europameisterschaft in Schweden. Die Jagdhornbläser aus Nieder-Wöllstadt gaben dem Hot-Wheels-Wettbewerb, der von Peter Tischer fachmännisch kommentiert wurde, noch eine besondere Note. Das Publikum war begeistert.

Die Neu-Isenburger Sportpferdetage begannen mit diversen Dressurprüfungen von der Klasse E, der Einsteiger-Wettbewerb, über die Klasse A (Anfänger) bis hin zur anspruchsvollen Klasse M**. Im Rahmen der Dressurprüfungen wurden auch die Kreismeisterschaften für Leistungsklasse drei und vier ausgerichtet. „Wir haben uns sehr gefreut, dass man uns die Ausrichtung dieser Prüfungen übertragen hat. Das ist schon eine besondere Ehre“, sagte Petra Klink. Die Vorsitzende des RuFVs hob aber auch hervor, dass solch eine Sportpferdeveranstaltung nur mit einem sehr engagierten Team und entsprechender finanzieller Unterstützung möglich sei.

Hier ging ihr Dank an alle Sponsoren, aber auch die vielen Helferinnen und Helfer. „Unser Verein hat sich in letzter Zeit sehr gut entwickelt. Wir haben ein breit gefächertes Mitgliederspektrum, das wunderbar harmoniert“, verwies die Vorsitzende auf mehr als 230 Mitglieder, von denen rund 150 aktive Pferdesportlerinnen und Pferdesportler sind. Die Möglichkeiten, die der RuFV bietet, reichen von der Dressur bis zum Kutschenfahren – ein wieder auflebender Bereich des Pferdesports.

Bei den Wettbewerben am Sonntag lag der Fokus mehr auf das breitensportliche Angebot.

Hier steht der Leistungsgedanke nicht im Vordergrund. Die jüngsten Reiter müssen sich in der Führzügelklasse erstmals vor großem Publikum und einem Richtergremium präsentieren. Zudem wurden auch der Caprilli-Test durchgeführt, bei dem grundlegende Fähigkeiten des Dressur- und Springreitens gezeigt werden. Auch Geschicklichkeitswettbewerbe und Stilspringen gehörten dazu.

„Wenn wir uns nicht um die Jüngsten kümmern und keine entsprechenden Angebote unterbreiten, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn es später keine Leistungsträger gibt, die uns alle begeistern“, erläutert Petra Klink ihr Credo.

Mit dem Malwettbewerb unter dem Titel „Mein Lieblingstier und ich fahren in die Ferien“ hatte der RuFV Kinder aus Kitas und Grundschulen zu einer Beteiligung aufgerufen. „Die Ergebnisse haben uns in der Vielfalt sehr überrascht, aber die Beteiligung hätte schon größer sein können“, sagt Petra Klink.

Die Sportpferdetage selbst waren jedoch eine durchweg sehr gelungene Veranstaltung. Insgesamt war viel Lob sowohl für den Verein als auch für alle Teilnehmer zu vernehmen.
 lfp

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