Zehn Jahre Markt auf dem Egenberger Parkplatz Treffpunkt für die Bevölkerung

Gute Laune zum Marktjubiläum: Bei schönstem Frühlingswetter saßen viele nach dem Einkaufen an den von der Stadt gestellten Tischen und testeten die Tropfen des neuen Weinhändlers. Bild: Jost

Dreieich – Die gerade neu aufgestellten Bänke auf dem Dr.-Walter-Lübcke-Platz sind alle besetzt, auch an den zusätzlichen Sitzgarnituren haben es sich viele Dreieicher am vergangenen Samstagvormittag bequem gemacht. Sie genießen ein Stück der Torte anlässlich des zehnten Marktgeburtstags und der neuen Aktion „Dreieich blüht auf“.

„So haben wir uns das vorgestellt“, sagt Melanie Großmann, Leiterin der Dreieicher Wirtschaftsförderung, mit Blick auf den Trubel im Sonnenschein zwischen den Marktständen und dem neu gestalteten Platz. Auch Bürgermeister Martin Burlon ist zufrieden: „Der Markt am Samstag sollte ein Frequenzbringer für die Innenstadt sein – das gilt auch nach den zehn Jahren immer noch“, sagt der Rathauschef. Er erinnert sich daran, dass es 2014 Stimmen gab, die sich fragten, ob der Markt auf dem Egenberger Parkplatz zu dem am Donnerstag auf dem Sprendlinger Festplatz passt. „Aber es gab auch viel Kritik an der Neuen Mitte, und hier können wir ebenfalls sagen, dass der Handel in dem Neubau Kundschaft für die Sprendlinger Innenstadt gebracht hat“, sagt Burlon. Insgesamt habe sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Die Aktion „Dreieich blüht auf“ passt dabei gut zu den Bemühungen, die Innenstadt ein wenig schöner zu machen.

– Neben Torte verteilen Melanie Großmann und ihre Kollegin Sylvie Angersbach auch Papiertütchen mit Blumenbomben. Die beiden Mitarbeiterinnen der Stadt müssen zwar immer wieder erklären, was man damit macht: „Einpflanzen, gießen und warten, bis es blüht.“ Aber die Samen von bienenfreundlichen Kornblumen, Malven, Rotklee und Luzerne finden reißenden Absatz. „Die bunten Blumentöpfe, die ebenfalls zur Aktion ,Dreieich blüht auf‘ gehören, bekommen die Leute nach ihrem Einkauf an den Ständen, wenn sie im Sprendlinger Einzelhandel einkaufen, oder die umliegende Gastronomie nutzen. So erreichen wir, dass die Marktbesucher anschließend in die Geschäfte gehen“, erklärt Melanie Großmann, die sich ausdrücklich beim Einzelhandel bedankt: „Wir können solche Aktionen nur immer wieder anschieben. Aber wir brauchen Mitspieler, die wir mit der Innenstadt-Initiative haben.“ Großmann sagt weiter, dass die Stadt bereit dazu ist, weiter Ideen auszutauschen und den Markt in Zukunft mit Sitzgarnituren aufzuwerten. Es gebe dazu engen Austausch mit der Marktgilde. Mit Volkers Weins(c)hoppen aus Rodgau, sei ein neuer Händler gewonnen worden, der einmal im Monat und bei Bedarf auch öfter nach Sprendlingen kommt. „Dann braucht es aber die Bürger, die das Angebot annehmen sollten“, hofft Melanie Gaußmann auf Erfolg.

Peter Keil, seit zweieinhalb Jahren Leiter der zuständigen Marktgilde, freut sich über die Unterstützung der Stadt. „Ein Fest wie heute hilft uns. Es kommen Menschen her, die sonst vielleicht nicht kommen und sehen, dass man hier gut einkaufen kann. Auch die Verschönerung des Platzes ist ein Gewinn. Wir können so erreichen, dass der Wochenmarkt zum Treffpunkt der Bevölkerung wird“, sagt Keil. Denn neue Kunden kann der Markt auch nach zehn Jahren noch gebrauchen. „Der Samstag ist für die Händler ein wichtiger Tag, sie kommen nur an Standorte, an denen sie gute Umsätze machen“, erklärt Keil. Da gebe es auf dem Samstagsmarkt durchaus noch Luft nach oben. Derzeit finden sich immer sieben bis acht Stände auf dem Egenberger Parkplatz.

Silke Feser ist regelmäßige Kundin auf dem Markt in Sprendlingen, donnerstags wie auch samstags. „Ich kaufe gerne portionsgenaue, frische Lebensmittel. Die Idee mit den Blumenbomben finde ich großartig. Ich bin tatsächlich seltener im Sprendlinger Einzelhandel unterwegs. Jetzt hätte ich aber gerne so einen bunten Blumentopf, damit meine Tochter Lust hat, die Blumen zu pflanzen“, erklärt die Marktbesucherin. Wer weiß, vielleicht entdeckt sie auf der Jagd nach dem Blumentopf ja ihren neuen Lieblingsladen. Dann haben Stadt und Innenstadt- Initiative ihr Ziel erreicht.
 njo

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