„Wir müssen natürlich immer schauen, wo es ausreichend öffentlichen Parkraum gibt und wie die Anbindung an unser Stromnetz ist“, erläutert Steffen Arta. Beim Standort Alte Schule hatten die Fachleute als Alternative auch über den großen Parkplatz am Untertor nachgedacht. „Aber dort haben wir eine stärkere Nutzung des Parkplatzes für andere Veranstaltungen. Bei der Kerb beispielsweise kommen wir den Schaustellern in die Quere. Und gerade während der Kerb ist dort wohl auch die Gefahr des Vandalismus größer als hier“, sagte Arta weiter. Der Ausbau der E-Mobilität sei politisch gewollt und es gebe auch eine wachsende Anzahl an elektrisch betriebenen Fahrzeugen in Dreieich. „50 bis 60 reine E-Autos und insgesamt rund 300 Fahrzeuge, wenn wir die Hybride dazurechnen“, sagt Pascal Steinmetz, Mitarbeiter der Stadtwerke und dort zuständig für die E-Mobilität. Die „Hauptladung“ der Autos würden die Eigentümer sicher zu Hause vornehmen. Aber öffentliche Ladestationen seien wichtig, um die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen. Die Nutzung ist denkbar einfach: Für 25 Euro im Monat können Besitzer von E-Autos eine Ladekarte der Stadtwerke kaufen und dann damit so oft laden wie sie möchten. „Wir sind in ein Netz von 220 Stadtwerken eingebunden mit 8.400 Ladepunkten in ganz Deutschland“, erklärt Steinmetz, dass die Flatrate der Dreieicher Stadtwerke auch dort genutzt werden kann. Wer ad hoc an den Stadtwerke-Ladesäulen tanken möchte, zahlt neun Euro über die Kreditkarte mit Hilfe einer App. Das lohnt sich zum Beispiel, wenn man einen längeren Einkaufsbummel in der Fahrgasse geplant hat.
Die Stadtwerke wollen natürlich selbst Vorbild in Sachen E-Mobilität sein. Im Fuhrpark gibt es zwei Hybridfahrzeuge, dazu ein reines E-Auto und für die Monteure sind zwei E-Caddys bestellt, die Anfang kommenden Jahres in Betrieb gehen. Auch Martin Burlon möchte den städtischen Fuhrpark sukzessive elektrifizieren. „Wir sind in Gesprächen mit dem Vermieter unseres Rathauses, weil wir dort ja dann auch Ladesäulen benötigen“, sagt er.
Um eine mögliche Überlastung des Dreieicher Stromnetzes macht sich Steffen Arta übrigens noch keine Sorgen. „Bei der geringen Durchmischung mit E-Fahrzeugen ist heute noch kein Bedarf. Aber wenn wir mal von 20 oder gar 40 Prozent E-Fahrzeugen sprechen, dann müssen wir auch unser Stromnetz aufrüsten“, kündigt der Stadtwerke-Chef an.