Am Freitagabend der vergangenen Woche haben Bürgermeister Dieter Zimmer und Sozialdezernent und Kreisbeigeordneter Carsten Müller zugeschaut. Rund die Hälfte der Kicker, die immer acht Minuten sechs gegen sechs auf dem Fußballfeld im Wechsel aktiv sind, sind Flüchtlinge aus den Dreieicher Einrichtungen, die andere Hälfte meist Jugendliche aus Sprendlingen, so wie Onur: „Für mich ist es eine tolle Gelegenheit, Sport zu machen. Unter der Woche muss ich morgens arbeiten, abends gehe ich in die Schule. Da ist es super, dass die Halle freitagabends offen ist“, erzählt der 20 Jahre alte junge Mann. Samstag könne er dann ja ausschlafen. Für die afghanischen Jungen Navid, Samsor und Sultan ist das städtische Angebot die einzige Gelegenheit, in der Halle Fußball zu spielen. „In unserer Heimat spielen die Menschen eher Cricket, aber Fußball macht auch Spaß“, sagen die jungen Flüchtlinge, die derzeit im Juz in Sprendlingen untergebracht sind.
Es geht dabei nicht nur um den Sport, die Hans-Meudt-Halle ist in diesen Nächten auch ein Ort der Kommunikation. Am Spielfeldrand wird miteinander geschwätzt. Trotz der Sprachbarrieren funktioniere das Zusammenspiel bestens. Der Sport diene als gemeinsame Sprache und sei mittlerweile zu einem wichtigen Element zur Integration der neu angekommenen Jugendlichen in Dreieich geworden.
Der späte Termin ist natürlich nicht ganz optimal, aber alle Hallen in der Stadt sind ausgebucht. „Die Halle zu bekommen, war etwas kompliziert“, gibt Stefan Petzold von der städtischen Kinde- und Jugendförderung zu. Er organisiert den Mitternachtssport mit Rifki Kestem und den anderen Kollegen. Es habe Befürchtungen gegeben, die Teilnehmer könnten vor der Halle Lärm machen. Diese Befürchtung habe sich aber nicht bestätigt.