Weinfest und Fahrzeugveteranenverein feiern Jubiläen Reben-Säfte und schmucke Oldtimer genießen

Live-Musik, Freunde und edle Weine: Gute Stimmung beim Weinfest in Sprendlingen – trotz des miesen Wetters. Bild: Jost

Dreieich – Der Dauerregen am langen Wochenende trübt die Freude über den Geburtstag des Sprendlinger Weinfests erheblich. „Am Mittwoch zur Eröffnung war noch sehr viel los, danach wurde es natürlich schwierig“, bedauert Organisator und Vorsitzender des Gewerbevereins Aktives Dreieich, Peter Theuer. „Aber wer hier war, ist auch während der Schauer geblieben“, freut er sich über treue Besucher. Das Konzept mit edlen Rebensäften und Live-Musik auf der Bühne ist auch nach 25 Jahren noch erfolgreich. Die Ursprünge der für fünf Tage in den Sprendlinger Bürgerpark anreisenden Winzer liegen übrigens in der Gewerbeausstellung Dreverta. Nachdem die Schau des Einzelhandels und der Dreieicher Unternehmen schon längst eingestellt worden ist, hat das Weinfest noch Bestand. „Wir haben am Rande der Ausstellung oft auf der Terrasse des Bürgerhauses zusammengesessen. Das war so gesellig, dass wir vor 25 Jahren das Fest geboren und in den Bürgerpark verlegt haben“, erinnert sich Theuer.
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Damals war man sich unsicher, ob es ein Wein- oder Bierfest werden sollte. „Noch heute gibt es manchmal Beschwerden, dass kein Bier ausgeschenkt wird. Ausnahmen gibt es nur beim Apfelwein. Der hat ja zumindest den Wein im Namen“, sagt Theuer und lacht.

Für die Winzer ist der anhaltende Regen ein Problem. Während die Kasse nicht so klingelt, wie sie sollte, machen sie sich auch über den heimischen Weinberg Sorgen, wie Marc Ritzinger vom gleichnamigen Weingut in Alzey in Rheinhessen erläutert: „Regen haben wir grundsätzlich gebraucht. Aber die jetzt anhaltenden Niederschläge sind der perfekte Nährboden für Pilzkrankheiten. Da müssen wir mit dem Pflanzenschutz aktiv werden, um den Totalausfall der Ernte zu vermeiden“, sagt der Winzer. Die Dreieicher überraschen ihn: „Trotz des anhaltenden Regens hatten wir Kunden“, freut sich der junge Winzer über die Unterstützung der Dreieicher Weinfreunde an den Festtagen.

Dreißig Meter Luftlinie vom Weinfest entfernt feiert der Fahrzeugveteranenverein einen halbrunden Geburtstag. Seit 45 Jahren stellt der Verein historische Fahrzeuge aus. „Wir beide gehören noch zu den Gründern“, berichten Ottmar Günther und deutet auf Wolfgang Seiffert, „Auch Prof. Dr. Albrecht Ehrly, der Ideengeber des Vereins, war heute schon hier. Er ist fast 90 Jahre alt“, freut sich Günther. Das Fest, das von den ausgestellten Oldtimern der befreundeten Automobil-Clubs und privaten Sammlern lebt, stand für Ottmar Günther ein bisschen auf der Kippe: „Die Oldtimer-Fahrer fürchten den Regen. Deswegen sind wir froh, dass es trüb, aber nicht nass ist“, sagt er mit Blick auf Dutzende alte Fahrzeuge, Motorräder und Fahrräder.

Die Sonderausstellung der PS-starken Dragster ist abgesagt. Zu sehen gibt es dennoch genug. Ein besonderes Schätzchen hat Carlos Kühn mitgebracht. Der Offenbacher fährt seine Neuerwerbung zum ersten Mal aus. Seit wenigen Wochen hat er den alten Ford Model A von 1930. „Das erste richtige Auto, das Ford gebaut hat“, erklärt er und ist glücklich, das gute Stück zu besitzen.

Klar, so ein Hobby ist kostspielig: „Aber wir könnten unser Geld auch verspielen oder vertrinken. Bei uns saufen nur die Autos“, sagt sein Sammler-Kollege Toni Dehn, der auch zwei Autos mitgebracht hat.    njo