Saisoneröffnung im Lehr- und Kräutergarten Multifunktionales Schmuckstück

Neuerung im Kräutergarten: Irit Zoller und Klaus Rehwald freuen sich über das grüne Klassenzimmer. Das Gewächshaus schützt bei Workshops auch vor schlechtem Wetter. Bild: Jost

Dreieich – Der Rhabarber gedeiht prächtig, die Kräuter in der Spirale ebenso und am Bienenstock herrscht hohes Flugaufkommen: Zum Saisonstart im Lehr- und Kräutergarten zeigen sich der Frühling und das Vereinsgelände von ihren schönsten Seiten. Das Gartenteam hat in den vergangenen Wochen hart gearbeitet und alles für die Gäste vorbereitet.

Vereinsvorsitzender Klaus Rehwald ist selbst ein bisschen überrascht, wie groß die Nachfrage am Eröffnungstag ist. Rund 750 Gäste tummeln sich am vergangenen Sonntag inmitten der Beete, zwischen den Infoständen und der Pflanzentauschbörse. Das Team nutzt den Besucherstrom, um die Neuerungen auf dem großen Areal in den Baierhansenwiesen zu präsentieren.

Da ist zum einen der naturnahe Staudengarten, der als Anregung dienen soll, Schotterflächen in Blühgärten umzuwandeln. Entstanden ist das Beet im Eingangsbereich des benachbarten Familiengartens.
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„Da ist jetzt noch nicht ganz so viel zu sehen, die Stauden brauchen noch vier bis fünf Wochen, aber wir informieren gerne“, sagt Klaus Rehwald mit Blick auf die noch niedrigen Gewächse.

Mit dem zweiten neuen Projekt hat sich der Verein einen lang gehegten Traum erfüllt. Im hinteren Bereich des Grundstücks ist ein „grünes Klassenzimmer“ entstanden. Das Gewächshaus wird ausgiebig bewundert.

Die gläsernen Wände lassen den Besuchern schon aus der Entfernung freie Blicke auf Pflanztische und ein paar Gartenstühle werfen. „Wir können dort Pflanzen aufziehen, aber wir bekommen darin auch unsere Workshops mit 15 bis 18 Leuten gut unter, wenn das Wetter mal nicht mitspielt“, freut sich Rehwald. Rund 25.000 Euro hat das Haus mit Betonfundament, Sicherheitsglas, Schiebetüren und hydraulisch zu öffnenden Fenstern gekostet. Hauptsponsor ist die Deutsche Postcode Lotterie. „Jetzt fehlt uns nur noch die passende Bestuhlung, die wir gerne anschaffen möchten, dafür müssen wir aber wieder Geld sammeln“, kündigt der Vorsitzende an.

Hoch im Kurs steht an diesem Mittag die Pflanzenberatung. Der Kräutergarten hat viele Mitglieder mit grünem Daumen, die Jungpflanzen angezüchtet haben, die zum Start der Gartensaison ein heimisches Beet suchen. Da wird intensiv gefachsimpelt, was Tomate, Erdbeere oder Heilkräuter für einen Standort brauchen. Die Gärtnerinnen laufen mit den Gästen durch die Beete und geben Tipps.

Zum Beispiel, dass die vergangenen Nächte noch so kalt waren, dass insbesondere das Gemüse noch ein schützendes Fleece brauchte, wie Ernie Rehwald erläutert.

Apropos Gemüse: Zum zweiten Mal nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr kooperiert der Kräutergarten mit der Foodsharing-Initiative im Westkreis Offenbach.

Die Lebensmittelretter haben eine große Auswahl an Obst- und Gemüse, Süßigkeiten, Brot und Backwaren mit in den Garten gebracht. Das Team rund um Kerstin Albrecht backt Waffeln, Flammkuchen und Pizza aus Lebensmitteln, die sonst in der Tonne gelandet wären – und die Leckereien finden reißenden Absatz. „Solche Veranstaltungen sind für uns eine gute Gelegenheit, die Menschen über die Arbeit zu informieren, die wir machen“, schätzt Kerstin Albrecht die Kooperation mit dem Verein.

Klaus Rehwald ist nach dem Saisonauftakt rundum zufrieden. Der Lehr- und Kräutergarten ist ein Besuchermagnet: 70 Prozent der Workshops sind schon ausgebucht, die Besuchslisten von Schulen und Gruppen sind nahezu voll.  njo

Infos im Internet

gibt es auf der Seite kraeutergarten-dreieich.de