Förderverein Historisches Seligenstadt besteht seit 25 Jahren / Vortrag am 1. Oktober In 25 Jahren 500.000 Euro in viele Projekte investiert

Die neue Zugangstreppe zum Palatium war die jüngste Maßnahme des Fördervereins Historisches Seligenstadt. Foto: beko

Seligenstadt (red) – Der Erhaltung und Wiederherstellung von bedeutenden Bau- und Kulturdenkmälern haben sich die Mitglieder des Fördervereins Historisches Seligenstadt (FHS) verschrieben. In diesem Jahr blicken die Aktiven auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurück.

Hauptinitiator war seinerzeit Ludwig Trautmann, der schnell Mitstreiter für sein Vorhaben gefunden hatte.

Den Vorsitz übernahm Willi Brehm, von 1972 bis 1985 Bürgermeister der Einhardstadt.

„Dank der Initiative des Vereins wurden viele Seligenstädter Baudenkmäler saniert und restauriert als auch wissenschaftlich begleitete Erforschungen durchgeführt“, erläutert der Vorsitzende des Vereins, Marcel Spahn. Besonders hervorzuheben sei dabei die voll funktionsfähige Wiederherrichtung der historischen Klostermühle in den Jahren 1993/94. Dafür erhielt der Verein 1995 den Denkmalschutzpreis des Landes Hessen. Dabei sei es dem Verein besonders wichtig gewesen, „Leben in die Mühle einzuhauchen“. Mit ehrenamtlichen Müllern betreibt der FHS bereits seit vielen Jahren die Klostermühle, um - bei kostenlosem Eintritt - Besuchern die Funktionsweise zu erläutern und ein Verständnis für die alte Mühlentechnik sowie die Bedeutung für das Kloster darzustellen.

Als weiteres herausragendes Bauwerk hat sich der Verein für den Erhalt des Palatiums am Mainufer eingesetzt. Die Mitglieder haben wissenschaftlich begleitete Grabungen durchgeführt und dokumentiert.

Die letzte Maßnahme am Palatium war 2015 die Errichtung einer neuen Zugangstreppe, damit das Bauwerk nach einer Sperrung für Besucher wieder begangen werden kann. Im Laufe der 25 Jahre habe der FHS mehr als 500 000 Euro in verschiedene Projekte investiert, resümiert Spahn. Dabei habe unter anderem die Stadt Seligenstadt die Vorhaben finanziell unterstützt. „Ein Traum blieb jedoch leider unerfüllt“, sagt der Vorsitzende: eine Überdachung des Palatium-Innenraums, um das Bauwerk für kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können.

Zu den weiteren Vorhaben zählten unter anderem die Wiedererrichtung des Engelsgärtchens im Kloster, Ausgrabungen auf dem alten Friedhof auf der Suche nach Einhards „Basilika Nova“, Untersuchungen der Krypta in der Basilika mit Veröffentlichung der Ergebnisse, Verfugung der Klostermauer an der Basilika, Herrichtung des Eingangstores zum Kloster vom Freihof, Sanierung des Portals und Erstellen einer Kopie des Wappens an der Wendelinuskapelle und einer Kopie der Pietá vom neuen Friedhof und Verlegung der originalen Figur in der Kapelle vom alten Friedhof. Eine Aufstellung der Projekte findet sich in einer vom Verein veröffentlichten Schrift über die restaurierten Denkmäler.

„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Verein durch seinen Einsatz das Stadtbild der bei Bürgern und Touristen beliebten Altstadt positiv beeinflusst und geprägt hat“, betont Spahn zufrieden.

Um sich und seine Arbeit vorzustellen, beteiligt sich der Verein auch an Veranstaltungen wie dem Deutschen Mühlentag, der bundesweit am Pfingstmontag stattfindet, oder am Tag des offenen Denkmals (am zweiten September-Sonntag eines jeweiligen Jahres).

Anlässlich des Jubiläums lädt der Verein Mitglieder als auch interessierte Bürger zu einem Vortrag über „Einhard und Hraban - Gelehrsamkeit, Religiosität und Politik - was uns Bau- und Kunstwerke dazu erzählen können“ ein. Am Samstag, 1. Oktober, referiert Christine Kenner, Diplom-Restauratorin und stellvertretende Landeskonservatorin vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen ab 19 Uhr im Winterrefektorium. Der Eintritt ist frei.