Die Projektleiterinnen Christine Kopf und Stefanie Plappert freuen sich mit Frauke Haß vom Deutschen Filmmuseum, dass das ideenreiche und kreative Projekt nun auch in Deutschland zum Zuge kommt. Sie danken den französischen Kulturvertretern, denn Frankreich ist in diesem Jahr das Gastland bei der Frankfurter Buchmesse und wirft damit seine Schatten voraus. Die Idee ist einfach: Es finden sich mehrere Personen zusammen, die sich meist nicht kennen, erarbeiten einen Titel für einen Film, suchen das Genre aus, verteilen die Rollen und Kostüme und fangen an zu drehen.
Drei Stunden haben sie Zeit, dann muss alles fertig sein. In dieser Phase sind zwei Workshops mit jeweils 45 Minuten angesetzt, die reinen Dreharbeiten nehmen 60 Minuten in Anspruch und für die Filmvorführungen werden 30 Minuten veranschlagt. Dafür gibt es einen eigenen Vorführraum. Die Voraussetzungen für den „interaktiven Studioparcours“ sind optimal: Im dritten Stock sind Kulissen mit Liebe zum Detail aufgebaut, das reicht vom Wald über eine komplette Wohnung mit Tapete aus den 70ern bis hin zu einem Friedhof und einer U-Bahn. Fünf bis zwölf Teilnehmer pro Gruppe können sich dabei kreativ austoben.
Großer Kostümfundus fördert Kreativität
Der Kostümfundus im zweiten Stock bietet eine Menge Auswahl und Lachen ist dabei durchaus Programm und gewollt. Jetzt kann sich jeder aus der Gruppe aussuchen, welche Rolle zu ihm passt: Schauspieler oder doch lieber Regisseur oder Kameramann? Ist alles im Kasten und geschnitten, erhält jeder Teilnehmer eine DVD zum Mitnehmen.
Das Angebot richtet sich an Jugendliche, Erwachsene, Laien und Profis, Privat- oder Geschäftsleute. Sinn und Zweck ist es, Menschen zusammenzubringen. Interessant ist die Gruppendynamik, denn Liane Jessen, Leiterin Fernsehen Spiel und Spielfilm beim Hessischen Rundfunk, ist überzeugt, dass Filmemachen kein demokratischer Prozess ist. „Die Akteure merken dabei wie wichtig es ist, eine Rolle zu spielen, also eben nicht sie selbst zu sein.“