Sponsorenlauf der Joseph-von-Eichendorff-Schule bringt viel Geld in die Kasse Rennen fürs neue Spielehäuschen

Der Start war meist viel zu rasant, dennoch brachten es die Eichendorff-Schüler beim Sponsorenlauf auf einen Durchschnitt von mehr als 4,4 gelaufenen Kilometern. Foto: man

Obertshausen (man) – Viel los war an diesem Samstagmorgen am Ende der Schulstraße. Ein Polizeiwagen sperrte auf der Ecke die Waldstraße ab. Schlimmes war aber nicht passiert. Die Ordnungsmacht bezog lediglich Stellung, um den Teilnehmern des Sponsorenlaufs der Joseph-von-Eichendorff-Schule eine freie Bahn zu bescheren.

Die Schulleiterin Alexandra Hahn, seit vier Jahren im Amt, erklärt den besonderen Zweck des Sponsorenlaufs. So wie sich der Schulhof jetzt auf dem Auge des Betrachters präsentiert, wirkte er vor ein paar Jahren noch längst nicht. Da standen hier weder Balanciergeräte noch Klettergerüste. Auf dem Asphaltboden lief noch niemand über aufgemalte Straßen und Kreuzungen, für die Lehrerschaft wichtig, um vernünftige Verkehrserziehung geben zu können, ohne erst irgendwo hinfahren zu müssen. Zumindest zum Teil trugen die Sponsorenläufe, die hier alle vier Jahre statt finden, finanziell dazu bei, den Schulhof signifikant zu verändern.

Als Gönner von außerhalb der Schule unterstützten die Firmen Picard Lederwaren, Natursteine Dietz und die Heizungsfirma Egerer innerhalb von Obertshausen durch Spenden.

Kurz vor dem Startschuss läuft noch Thomas Zeiger ein und verspricht im Namen seiner Theatergruppe „Lach mal“ ebenfalls mit unter die Arme zu greifen.

Die Kinder selbst mussten im Vorfeld im eigenen Umfeld Geldgeber rekrutieren, unter Omas, Tanten oder Eltern. Hauptsache, sie sind willens und liquide genug, für jede der 400 Meter langen Runden, die das Kind packt, einen Betrag von möglichst einem Euro zu spenden.

Nun leben in Obertshausen aber auch Familien, die jeden Cent mehrfach umdrehen müssen. Wenn sich dann der Nachwuchs als Langstreckentalent entpuppt und während der vorgesehenen 90 Minuten Rennzeit 25 Runden schafft, gibt das zwar Anlass zum Stolz, aber das Engagement reißt auch ein Loch in die Haushaltskasse. Deshalb liegt der Mindestspendeneinsatz pro Runde bei 20 Cent. „Das kann jeder verkraften“, begründet die Schulleiterin den Betrag.

Das Geld, das heute eingenommen wird, soll in ein neues Spielehäuschen fließen. Das betreiben in den großen Pausen Schüler aus der dritten Klassen, die Springseile oder Roller rausgeben. Das jetzige Häuschen ist zum einen zu klein, zum anderen ist es für die Kinder nicht einfach, schwere Gerätschaften über die hohe Stufe zu hieven.

Bevor es los geht, macht Sportlehrerin Ulrike Hörhold zu Boxen-Gewummer ein paar Lockerungsübungen mit den Kindern. Ziemlich sicher hilft keine noch so ausführliche Taktikbesprechung vor dem ersten Rennen des Lebens über eine lange Distanz, um einen beliebten Fehler zu vermeiden. Die Kinder aller Klassen rennen in einem Tempo los, als gehe es lediglich über die 100-Meter-Distanz. Die Folgen können nicht ausbleiben: Ein Mädchen kann schon während der zweiten Runde nur noch gehen, weil das Seitenstechen schmerzt. Es gibt Erfahrungen, um die kommt niemand herum. Der Herdentrieb dominiert.

Nicht nur Kinder rennen über die Straße und den Hof, auch Eltern und Lehrer nehmen teil. Vertreter des Schulelternbeirats in der Zwischenzeit derweil Brötchen mit Würstchen. Der Förderverein kümmert sich um die Getränke. Die Runden von 223 Schülern minus derer, die zur Pflichtveranstaltung wegen Krankheit oder anderer Gründe nicht kommen konnten, summieren sich am Ende auf 2468. Das entspricht einem Schnitt von über 4,4 Kilometern pro Kind. Mit Eltern und Lehrern kämen, wenn jede Runde einen Euro wert ist, knapp 2800 Euro in die Kasse, plus Getränkeverkauf, Firmengeldern und privaten Spenden. Ein solider Grundstock für ein neues Spielehäuschen.