Festival Theater der Welt mit Incubation Pod im MAK Museum wird Traumwelt

Die „Echokammern“ haben Weltpremiere im MAK anlässlich des Festivals Theater der Welt. Bild: Faure

Sachsenhausen (jf) – „Nach 38 Jahren ist das Festival Theater der Welt zurück am Main“, freute sich Direktor Matthias Wagner K bei der Vorstellung von „Incubation Pod“ im Museum Angewandte Kunst (MAK). „Zur 16. Auflage des Theaterfestivals gibt es mehrere Novitäten: Erstmals sind zwei benachbarte Städte Gastgeber, erstmals ist eine Nicht-Europäerin Programmdirektorin, und erstmals ist neben den Kulturinstitutionen Künstlerhaus Mousonturm und Schauspiel Frankfurt sowie dem Amt für Kulturmanagement der Stadt Offenbach ein Museum dabei. Es wird bis zum 16. Juli zum zentralen Treffpunkt des Festivals.“

Entsprechend umfassend und das gesamte Haus betreffend sind die Angebote unter dem Titel „Incubation Pod“ im MAK: Interaktive Installationen, virtuelle Realitäten, Performances, Workshops und Gespräche. Programmdirektorin Chiaki Soma erklärt den Begriff „Inkubationismus“ in Bezug auf das Festivalprogramm: „Damit verbinden sich verschiedene Assoziationen; einerseits das Entstehen von neuem Leben, andererseits die oft beunruhigende Phase vor dem Ausbruch einer Krankheit.“ Die Pandemie verdeutlichte die oft lähmende Wartezeit in besonderem Maße. In jener Zeit allerdings reiften die ersten Gedanken für das Festival Theater der Welt. Chiaki Soma erfuhr selbst eine Phase der Ungewissheit, die schließlich auch in Kreativität mündete. „Der Richard-Meier-Bau hat mich auf viele Ideen gebracht, schon bevor ich ihn tatsächlich sehen konnte. Denn das Reisen war schwierig in der Pandemie“, äußerte Soma.

Das ganze Haus ist eine große Einladung. Im Untergeschoss des Museums befindet sich die Akademie des Internationalen Theaterinstituts, dort werden vom 8. bis 16. Juli Filme und Kurzfilme gezeigt.

Im Erdgeschoss lädt das tunesische Kollektiv El Warcha („die Werkstatt“) in ein gestaltbares Naherholungsgebiet ein.

Im ersten Obergeschoss hat die aus Taschkent stammende Künstlerin Saodat Ismailova die Videoinstallation Zukhra aufgebaut und verknüpft Bild, Text und Klang zu einer matriarchalen Geschichte.

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Das Kollektiv Keiken, bestehend aus Tanya Cruz, Hana Omori und Isabel Ramos, hat zwei interaktive Installationen zu bieten: Die Besucher können sich künstliche Gebärmütter auf den Bauch legen und Klängen lauschen sowie Vibrationen empfinden. In einem quadratischen, bläulich schimmernden Bällebad ist unter einer 360-Grad-Brille eine andere Welt zu erkunden.

Weltpremiere haben die Echokammern von Suzan Boogaerdt und Bianca van der Schoot. Dort kann man mit Cyborgs, Masken, Puppen und Avataren in Verbindung treten.

Aya Momose erzählt im zweiten Obergeschoss in ihrer Videoinstallation Jokanaan die Beziehung zwischen Johannes dem Täufer und Salome digital weiter. In Social Dance verarbeitet Aya Momose die Erfahrungen einer tauben Tänzerin, die sich in Gebärdensprache mit ihrem Ex-Partner auseinandersetzt. Zudem bietet die Künstlerin eine besondere Art der Akupunktur an.

Europapremiere hat der zweite Teil der VR-Trilogie um den Mythos Prometheus von Meiro Koizumi. Im Metzlerpark ist außerdem eine performative Installation von Koizumi zu erleben.

Detaillierte Hinweise zu Incubation Pod sind im Internet unter museumangewandtekunst.de zu finden.