Nick Deissler aus Obertshausen setzt im automobilen Rennsport Zeichen Heißer Ritt auf dem Asphalt

Benzin im Blut: Pressesprecher Fabricio Aber, Vater Guido und Nick Deissler, sein aktueller Rennpartner Jakob Erlbacher, Bürgermeister Manuel Friedrich und Thomas Quellmalz nehmen den BMW M240i in ihre Mitte.

Obertshausen – Die Wagen wuchsen mit ihrem Fahrer. Jetzt lenkt Nick Deissler ein Serienfahrzeug mit Renn-Ausstattung und befindet sich schon wieder auf der Überholspur: In der „Grünen Hölle“, wie sie den Nürburgring nennen, steht der junge Obertshausener im BMW-M240i-Cup vor dem Saisonfinale auf Platz 1.

Schon im zarten Alter von acht Jahren waren Schumi & Co. seine Vorbilder. Seine Klassenkameraden sammelten Klebebilder, Nick holte sich einen Titel nach dem anderen auf den Rennstrecken zwischen Kerpen, Oschersleben, Wittgenborn und Schaafheim. Mit 13 holte er die Meisterschaft in der Klasse Rotax Junioren der ACV-Kart-Nationals. Der Teenager holte den Baden-Württemberg-Pokal und den Rhein-Main-Kart-Cup, zählte zu den 25 besten Kart-Fahrern im Land und wurde vom Team Ralf Schumacher betreut. Zuletzt war Nick mit dem weltweit schnellsten Motor seiner Klasse unterwegs und startete in der ADAC-Junior-Kart-Akademie. Seine Familie und mehrere Mechaniker begleiten ihn mit Servicewagen und Wohnmobil zu den Wettbewerben.

Schon seit zwei Jahren sitzt das Talent im Cockpit eines getunten BMW-Sportwagens. Jetzt errang er seinen ersten Klassensieg beim ersten Zwölf-Stunden-Rennen auf dem „Ring“. Dabei erhielt der Rennfahrer nicht nur einen stattlichen Pokal, sondern auch die ersten Meisterschaftspunkte. „Das ist Hochleistung, du sitzt drei Stunden hinterm Lenkrad“, schildert Nick Deissler, der den Sieg zusammen mit Robin Reimer aus Baden-Württemberg und Sven Markert aus Berlin einfuhr. Zwischendurch chauffiert er Interessierte im „Renntaxi“. Jüngst nahm Aurelia Bockers auf seinem Beifahrersitz Platz, die achtfache Tanz-Weltmeisterin und Leiterin des Vereins Ballroom Performance in Obertshausen. Highspeed statt Quick Step lautete die Parole in einem Fahrzeug des Heusenstammer Rennstalls Adrenalin Motorsport. Die Fliehkräfte sind enorm“, sagt die Weltmeisterin später. Aber: „Er hat für seine 18 Jahre eine super Fahrzeugbeherrschung und weiß, was er macht.“

Das Deissler-Team sucht nun Sponsoren, Werbepartner und ein Management für den künftigen Profi, der dann DTM-Rennen und GT Masters fahren wird.

Deissler beendet im Februar seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker im Porsche-Zentrum Frankfurt, ist bei der Feuerwehr in Obertshausen und durch seine Freundin auch in Rodgau aktiv, verbringt viel Zeit im eigenen Renn-Simulator und fährt damit Wettbewerbe.

Von Michael Prochnow