Neujahrsgesänge des Volkschor Germania Obertshausen Ein außergewöhnliches Konzert

Bei dem Neujahrskonzert des Volkschor Germania Obertshausen in der Herz Jesu Kirche lauschten viele Besucher den beeindruckenden Stimmen. Die Akustik der Kirche trug zu einem wohltuenden Konzert bei. Foto: m

Obertshausen (m) – „Freude durch das Publikum“ erfuhren die Sänger und Instrumentalisten, „sie haben uns mit ihrem Applaus Wärme fürs Herz geschenkt.“ Musikdirektor Damian H. Siegmund ist ein gefühlsbetonter Mensch, das lässt er durch seine Musikauswahl, aber auch mit seinen Worten erkennen. Und wer das ganze Jahr über probt, verbessert und verfeinert, der möchte seine Mühen auch präsentieren. Der Frauenchor Musica querbeet im Volkschor Germania hat sich und befreundeten Künstlern das Neujahrskonzert in Herz Jesu geschaffen.

So dienen die Auftritte von vier Ensembles und einer Solisten nicht allein dem dankbaren Publikum in der Basilika an der Bahnhofstraße. „Gottes Segen für das neue Jahr“ erlangten auch die Überbringer des harmonischen Nachmittags. Und Gesamtleiter Siegmund pflegt eine ganz eigene Art, Konzerte zu gestalten, fügt die Fähigkeiten seiner Schützlinge mit sicherer Hand zu einem großen Ganzen zusammen.

Zu einem Markenzeichen haben der Dirigent und seine Chöre aus der Region den „Conquest Of Paradise“ der Band Vangelis erhoben. Der gregorianisch anmutende Gesang, die mystische Melodie wird mit den harten Jungs aus dem Box-Ring verbunden, weil Henry Maske einst zu dieser Melodie in den Kampf zog. Im Obertshausener Gotteshaus kennzeichnet sie den Beginn und das Finale eines außergewöhnlichen Konzerts, das alle Mitwirkenden gemeinsam gestalteten.

Manche der Formationen zählt kaum zwei handvoll Aktive. Doch Siegmund gelingt es immer wieder aufs Neue, „seine“ Männer in den „Ring“ zu bringen – oder eben auf die Altarstufen. Geschickt hat er für den Verein Frohsinn Hanau Werke ausgewählt, die nicht auf besonder viele Stimmen bauen. Dazu zählt „Dona Pro Nobis“ des langjährigen Hausener Kollegen und Komponisten Robert Pappert, der im Schatten von Herz Jesu lebte. Die Herren wagten sich auch erfolgreich an das „Vater unser“ von der Pop-Ikone Hanne Haller.

Frischen Schwung verbreiteten die Mixed Voices aus den Reihen des AGV Sängerkranz Jügesheim. Der gemischte Chor interpretierte unter der Leitung von Patrick Lagerpusch „Ich bete an die Macht der Liebe“ nach Dimitri Bortniansky. Die stimmgewaltige Gemeinschaft erfüllte das Gotteshaus mit der Bitte „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Mendelssohn Bartholdy. Von ihm sang sie später „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“, präsentierte Historisches aus dem Italien des 15. Jahrhunderts und Werke englischer Autoren.

Ein romantisch-schönes Kontrastprogramm erklang dank einer Gruppe des Zithervereins Heusenstamm. Ingeborg Roß stellte die Tradition aus der Schlossstadt vor und bereicherte das Konzerterlebnis um die alpenländischen Klänge. Die Instrumentalisten brachten Volkstümliches aus den Bergenn und aus Neapel zu Gehör, Stücke von Karl Edelmann und Günther Hausner.

Die Gastgeberinnen einten Klassisches mit modernem Pop, hatten Nenas „Wunder geschehen“ und „Über sieben Brücken musst Du gehn“ in einer Fassung von Ulrich Swillms einstudiert. Zum Finale steckten sie das Auditorium mit ihrer Leidenschaft für den afroamerikanischen Gospelgesang an, schmetterten bekannte Titel wie „Burden Down Lord“ und „Joshua Fought The Battel Of Jericho“.

Einen ganz besonderen Akzent setzte Leiter Siegmund mit dem Engagement der Obertshausener Sängerin Marianne Wycisk. Die Solistin zelebrierte das „Vater unser“ nach Josef Rheinberger und das „Ave Maria“ von Giiulio Caccini, ergänzte obendrein ausdrucksstark den Frauenchor in „The Lord Pless You And Keep You“. Die voll besetzte Kirche bestätigte die Veranstalter, das Publikum erwartet nicht allein Höchstleistungen, sondern weiß auch den Einsatz von Nachbarn und Mitbürgern zu schätzen.