Das Dilemma des HCV habe sich auf der jüngsten Jahreshauptversammlung gezeigt, macht der Vorsitzende Peter Weber deutlich: Ganze sieben Mitglieder hätten sich noch eingefunden. Viele jüngeren Alters hätten den Verein verlassen, als sich abzeichnete, „dass wir zu wenige sind“, so Weber. Er selbst ist 77 Jahre alt. Finanziell stehe der HCV gut da, die Problematik liege im fehlenden Personal. Die Löschung im Vereinsregister sei bereits beantragt, im kommenden März ist dann Schluss.
Man habe sich die gemeinsam getroffene Entscheidung der Absage nicht leicht gemacht, wird Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky in der städtischen Mitteilung zitiert, „aber die Aufgaben für die Organisation des Innenstadt-Umzugs sind so vielfältig, dass die Vereine sie jetzt nicht stemmen können“. Zumal die Vereine an ihren eigenen Faschingssitzungen und vielen weiteren Veranstaltungen arbeiteten sowie die Fastnachtsumzüge durch Steinheim, Klein-Auheim, Tümpelgarten und Großauheim auf die Beine stellen werden.
„Karneval zu organisieren, ist keine städtische Aufgabe. Die Vereine zu unterstützen, allemal – und das werden wir in dieser schwierigen Phase noch intensiver tun“, verspricht Kaminsky.
Dass die Vereine nun eine Arbeitsgemeinschaft gegründet hätten, sei eine sehr gute Entscheidung, so der OB. Gemeinsam mit Lucas Schobert, dem Leiter des städtischen Veranstaltungsbüros, dessen Team und Daniel Freimuth, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH (HMG), habe er den Vereinen zugesagt, sie bei den Planungen für den Innenstadt-Umzug 2025 zu unterstützen.
Zudem sei vereinbart worden, dass der „Rathaussturm“ am 7. Januar 2024 mit einem neuen Konzept aufgewertet werden soll. Hier werde die Stadt mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ebenso werde von der Stadt geprüft, ob man den Karnevalssamstag (10. Februar 2024) in der Innenstadt mit Gastronomie-Kooperationen und musikalischer Begleitung feiern kann.
Welche Zukunft hat nun der Innenstadt-Umzug, werden die neuen Organisatoren die Aufgabe stemmen können? Der HCV-Vorsitzende macht deutlich, dass das Interesse in der Vergangenheit an einer Teilnahme abgenommen habe, und dabei „hat Hanau über 400 Vereine“.
Der OB bleibt optimistisch: „Fasching ist eine Tradition, die viele Hanauerinnen und Hanauer pflegen. Deren Engagement unterstützen wir gerne, weil sie damit den Menschen in der Brüder-Grimm-Stadt wunderbare Stunden bereiten.“ Und auch die Freunde der Umzüge müssten sich nicht allzu sehr grämen. „2024 heißt das Motto: Ab in die Stadtteile. Denn im Tümpelgarten, in Klein-Auheim, Steinheim und Großauheim werden die Vereine für bunte Züge sorgen.
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