Kinderschutzbund findet neue Betreuungskräfte, aber Räume fehlen Tagespflege braucht Wohnungen

Zwischen Bücherturm und Rathaus sammelten sich die Tagesmütter mit ihren Schützlingen, ehe sie auf dem „Rodaumarkt“ für die Kindertagespflege in Rödermark warben. Bild: ziesecke

Rödermark – Wohnung gesucht! Was zunächst wie eine gewöhnliche Immobilienanzeige klingt, ist ein Hilferuf mit sozialpolitischem Hintergrund. Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) in Rödermark sucht dringend für drei Tagesmütter, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben, geeignete Wohnungen, in denen sie kleine Gruppen von Kindern betreuen können. Denn ihre eigenen Räume sind zu beengt.

Es ist einfach schade, beim derzeitigen Bedarf an Pflegestellen für Kleinkinder potenzielle Betreuungsmöglichkeiten ungenutzt zu lassen. Zumal gerade die Kleingruppen in normalen Wohnungen einer der großen Vorteile der Tagespflege sind. Die Tagespflege wiederum ist ein tragender Pfeiler im Betreuungsangebot für Rödermärker Kleinkinder. Stadt und freie Träger haben längst nicht so viele U3-Plätze wie eigentlich nötig sind.

Die Rödermärker Tagesmütter nutzten deshalb auch in diesem Jahr die bundesweite Aktionswoche, bei der die Arbeit des Tagespflegeeltern stärker bekannt gemacht werden soll, um auf ihr spezielles Anliegen aufmerksam zu machen. Sie suchen nicht unbedingt weitere Kinder zur Betreuung, denn die Plätze sind in Rödermark fast immer voll belegt. Die Tagesmütter möchten vielmehr auf ihre Arbeit aufmerksam machen und hoffen darauf, vielleicht doch Wohnungsangebote zu bekommen, denn das würde auch mehr freie Plätze sichern.

Gemeinsam mit ihrer Ansprechpartnerin beim DKSB, der Erziehungswissenschaftlerin Beate Rauch, hatten Elke Hochberger und viele der Rödermärker Tagesmütter ihre Kinder warm eingepackt und waren mit ihnen auf den Markt gezogen. Sie kamen in Bollerwagen unterschiedlichster Bauart, mit auffallend gelben Warnwesten und mit Hüten und Mützen in strahlendem DKSB-Blau-Weiß. Aus großen Eimern verteilten sie selbst abgefüllte Päckchen mit einer Blumensamen-Mischung sowie gebastelte quietschgrüne „Klammermäuse“. Erst etwas verwundert schauten sich die Jüngsten um. Doch spätestens mit dem Stopp beim Bäckerstand und den ersten aufgeteilten Laugenbrezeln waren die Mienen wieder hellwach. Zahlreiche Passanten kamen mit den Tagesmüttern ins Gespräch, so auch die Zuständigen im Rathaus, Erste Stadträtin Andrea Schülner und die Leiterin der Sozialen Dienste Susanne Kaludra. Das Ziel war erreicht – auf sich und die derzeitige Lage der Tageseltern aufmerksam und Werbung für die gute Arbeit machen. Beate Rauch fasste zusammen: „Hessens Kinder werden wirklich toll betreut. Die Kindertagespflege funktioniert ausgesprochen gut.“ Und Elke Hochberger ergänzte: „Es macht einfach eine Riesenfreude, die Kinder ein kleines Stück ins Leben zu begleiten“ – zumal die Verbindungen oft noch jahrelang aufrecht erhalten werden.
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