Unterschriften für mehr Sicherheit und Sauberkeit Ungutes Gefühl am Bahnhof

Mehr als 500 Unterschriften für mehr Sicherheit und Sauberkeit haben die Bürger für Obertshausen gesammelt. Fraktionsvorsitzende Laura Schulz übergab diese an Bürgermeister Manuel Friedrich.

Obertshausen – Der Bahnhof in Obertshausen ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Die großen Themen dabei sind „Sicherheit“ und „Sauberkeit“. Nun haben die „Bürger für Obertshausen“ Unterschriften gesammelt - für mehr Sauberkeit und Sicherheit im gesamten Stadtgebiet. Über 500 Obertshausenerinnen und Obertshausener haben sich beteiligt (wir berichteten).

Bei der Übergabe der Unterschriften am Bahnhof an Bürgermeister Manuel Friedrich, der seit seiner Amtsübernahme 2020 für das Dezernat Ordnung zuständig ist, steht für die anwesenden Anwohnerinnen und Anwohner aber die Frage im Zentrum, was die Stadt Obertshausen für mehr Sicherheit und Sauberkeit am Bahnhof unternimmt und was noch getan werden könnte. Neben Friedrich haben auch Erster Stadtrat Michael Möser, Vertreterinnen und Vertreter des Ordnungsamtes sowie von der Polizeistation Heusenstamm für einen Austausch bereitgestanden.

Nicht alle Entscheidungen liegen bei der Kommune, stellte Laura Schulz, Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Obertshausen“, zu Beginn klar. Dauerhafte Sicherheit sowie Sauberkeit habe auch etwas mit personellen Kapazitäten zu tun: „Es ist Ländersache, mehr Stellen bei der Polizei zu schaffen“, sagte Schulz.

Die Bürger für Obertshausen sähen allerdings auch kleinere Kommunen in der Pflicht, Druck auf Landesebene zu machen, um die Kapazitäten bei der Polizei zu erhöhen. Aber es fehle auch an Sozialarbeitern. Um die Zahl alkoholisierter Menschen am Bahnhof zu verringern, reiche es nicht, diese mithilfe der Polizei zu vertreiben, meinte die Fraktionsvorsitzende.

Anwohner beklagten, dass sie am Bahnhof Angst um ihre Kinder hätten und sie dort nicht gerne allein langgehen ließen. In der nächsten Zeit sollen die Kameras, die bereits an so vielen Stellen wie erlaubt montiert sind, durch Modelle mit neuster Technologie ersetzt werden.

Trotzdem herrscht Unsicherheit. Eine Anwohnerin berichtete von einer Gruppe Jugendlicher, die im Sommer immer mittags in diesem Gebiet zusammenstanden und etwas – sie vermutet Illegales – geraucht haben. Der Kiosk ziehe zudem viele an, die dort Alkohol trinken wollen. Jemand sei regelmäßig da, um mit einem Messer auf eine Zielscheibe zu werfen.

Die Polizei in Heusenstamm, die auch für Obertshausen zuständig ist, rechnet mit mehr Personal. Ein konkretes Datum gebe es aber noch nicht, hieß es. Insgesamt zeige die Statistik, dass die Kriminalität im Rhein-Main Gebiet zurückgehe. Das Gefühl einiger Bürgerinnen und Bürger weiche allerdings davon ab, sagte Rudolf Schulz von den Bürgern für Obertshausen: „Manche können über die Zahlen nur lächeln und denken, das stimmt doch nicht.“ Die Situation am Bahnhof würde sich nicht verbessern.

Die Polizei hingegen wies darauf hin, dass sie auf Zeugen und Hinweise angewiesen sei. Auch mit mehr Personal könnten die Beamten nur eingreifen, wenn Vorfälle und Auffälligkeiten gemeldet würden. Nach Berichten über eine Tuner- und Poser-Szene, die um den Bahnhof herum aktiv sei, habe die Polizei für den kommenden Sommer ein Konzept erarbeitet, um dagegen vorzugehen.

Das andere große Thema ist die Sauberkeit. Zusammen mit der Initiative „EinfachBücken“ setze die Stadt vermehrt auf Aufklärung und Information in Kitas und Schulen, berichtete Friedrich. „Bei jüngeren Generationen liegt die Hoffnung, anders mit dem Thema Müll umzugehen“, sagte er.

Neben erweiterten Öffnungszeiten des Bauhofs habe die Stadt einen neuen Bußgeldkatalog beschlossen, um abzuschrecken. Außerdem gebe es den Mängelmelder und ab dem 1. Januar eine städtische E-Straßenkehrmaschine, die flexibler als bisher starke Verschmutzungen beseitigen könne, berichtete Friedrich.

Erster Stadtrat Michael Möser (CDU) bemerkte, dass das Müllaufkommen insgesamt steige. Auch illegale Ablagerungen von ganzen Wagenladungen Müll etwa im Wald, die Möser kriminellen Firmen und nicht einzelnen Bürgern zuordnet, seien ein Problem. Auch hier könne das Ordnungsamt nur handeln, wenn ein Täter auszumachen sei. Zeugen seien da wichtig.

Um solchen Taten und auch kleineren, regelmäßigen Verschmutzungen nachgehen zu können, fehle es aber auch aufseiten der Stadt oft an personellen Kapazitäten. Bürgermeister Friedrich wies darauf hin, dass in Rödermark eine eigene Stelle geschaffen worden sei, die illegalen Ablagerungen nachgehe. Eine Idee, über die auch in Obertshausen nachgedacht werden müsse, meinte Rudolf Schulz.

Von Theresa Ricke