Städtepartnerschaft mit Laakirchen vor mehr als 50 Jahren geschlossen / Neue Impulse erwünscht Gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt

Die amtierenden Bürgermeister Manuel Friedrich und Fritz Feichtinger lauschten den Erzählungen der älteren Festgäste über die Anfänge der Städtepartnerschaft. Bild: prochnow

Obertshausen – Viele Begegnungen erlaubten die vergangenen Jahre nicht. Trotzdem, die Freundschaft mit Laakirchen in Oberösterreich steht auf einem festen Fundament. Das bestätigten Repräsentanten aus beiden Kommunen bei der Feier des Jubiläums 50 plus ein Jahr Städtepartnerschaft im Familienzentrum an der Vogelsbergstraße. Mit dabei waren auch Vertreter aus der Partnerstadt Meiningen.

Am 13. Mai 1972 unterzeichneten seine Vorgänger Hubert Scherer und Robert Flügel die Verträge, erinnerte Bürgermeister Manuel Friedrich. „Der Ursprungsgedanke, Frieden in Europa zu bewahren, ist wichtig und aktueller denn je“, betonte er. „Dazu haben wir wunderbare Freundschaften gewonnen“, und gerade in unsicheren Zeiten sei es wertvoll, Freunde an der Seite zu wissen.

Friedrich möchte jenseits offizieller Delegationsbesuche daher auch wieder den Austausch von Vereinen und Kultur beider Städte weiter ankurbeln. Bei einer Video-Konferenz mit Verantwortlichen aus den beteiligten Orten ging es um das Europäische Jugendtreffen. Das hätte 2020 in Meiningen und danach in Obertshausen stattfinden sollen – nächstes Jahr soll es wieder laufen.

Schon beim Start der Partnerschaft 1972 haben der Naturschutz und das Naturschutzgebiet Hengster an der Autobahn eine wichtige Rolle gespielt. Bei einer Führung am Vortag lernten die Gäste das Areal und den Angelweiher kennen, besahen die Flächen der abgebrochenen Karl-Mayer-Werkshallen und gelangten bei einem Rundgang mit Klaus Scheitler und Thomas Zeiger vom Heimat- und Geschichtsverein an historische Ecken.

Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger dankte für den herzlichen Empfang, man habe viele Ideen ausgetauscht. Er schenkte Obertshausen eine Rundbank mit der Symbolik eines Eherings, die Verpartnerung möge endlos sein. Dann erhielten Zeitzeugen der Partnerschaft das Wort: Ehrenbürgerin Hildegard Bühl war „sehr oft in Laakirchen“ und hofft, dass sich wieder junge Leute für die Freundschaft begeistern lassen. Für Ex-Bürgermeister Josef Seib war es „immer ein Erlebnis, mit Laakirchen Kontakt zu haben. Er erinnerte an seinen Amtskollegen Karl Neuwirth und viele Menschen der Verschwisterung, die er vermisse.

Seib-Nachfolger Bernd Roth saß schon 1971 bei der Lindacher Musik, auch für den damaligen Ersten Stadtrat Hubert Gerhards waren in Laakirchen „die Tage lang, die Nächte kurz“. Auch Ex-Rathauschef Roger Winter unterstrich die Bedeutung der Verschwisterung, Erster Stadtrat Michael Möser stand in Österreich schon mit dem Theaterclub auf der Bühne und Stadträtin Hildegard Knorr im Dirndl lernte im Salzkammergut „immer etwas Neues wie das Leben auf dem Bauernhof“ kennen. Sie sang Pfingsten 1973 mit dem Kirchenchor in Laakirchen.

Obertshausens Ehrenbürgerin Heide Heß äußerte sich stolz über eine Auszeichnung aus Laakirchen. Sie war „bei jeder Fahrt dabei“, dort habe sich Obertshausen „die Musikschule abgeguckt“.

Eine Fortsetzung der Verbindung wünscht sich auch Stadträtin Renate Trybek aus der niederösterreichischen Partnerstadt. Feichtinger stellte die Markfrauen vor, Frieda Stockhammer sei schon mehr als 25 Jahre beim Europafest dabei.
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