Kreiswerke investieren in die Wasserversorgung Neue Pumpen für Trinkwasser

Blaue Schwergewichte: Jede der zwei neuen Pumpen, die kürzlich im Wasserwerk Rückingen eingebaut wurden, wiegt gut eine Tonne.

Erlensee – Rund 15 000 Einwohner werden über das Wasserwerk in Rückingen mit Trinkwasser versorgt. Kürzlich wurden hier zwei blaue Schwergewichte angeliefert: Diese beiden neuen Pumpen – jede für sich wiegt gut eine Tonne – werden die Bürger von Rückingen und Langendiebach in den kommenden Jahren zuverlässig mit Trinkwasser versorgen, teilen die Kreiswerke dazu mit.

„Je nach Erfordernis und eingestelltem Druck können auch Teile von Neuberg-Ravolzhausen mitversorgt werden“, erklärt Burkhard Langer, Meister Wassergewinnung bei den Kreiswerken Main-Kinzig. Das maximale Fördervolumen beider Pumpen beträgt zusammen 280 Kubikmeter pro Stunde, das sind 280 000 Liter in 60 Minuten. An einem durchschnittlichen Sommertag werden rund 4000 Kubikmeter Trinkwasser aus dem Wasserwerk Rückingen ins Erlenseer Ortsnetz gefördert. An einem durchschnittlichen Wintertag sind es rund 3000 Kubikmeter.

Beide Pumpen sind in Rückingen für den Normalbetrieb im Einsatz. Zusätzlich gibt es noch Ersatzpumpen für den Notfall. Der Tausch erfolgte sowohl aus ökonomischen als auch unter ökologischen Gesichtspunkten. Mit den neuen Pumpen streben die Kreiswerke eine Energieeinsparung an.

Rund 70 000 Euro haben die Kreiswerke Main-Kinzig in die nachhaltigen Pumpen investiert. „Eine lohnende Investition“, so die Einschätzung des Wassermeisters. „Neben ihrer Zuverlässigkeit ist durch die effizienten Aggregate laut Herstellerangabe eine Stromersparnis von zwölf Prozent realistisch“, setzt Langer fort. Bei 6000 Betriebsstunden im Jahr und 30 Kilowatt Leistung wären das 20 000 Kilowattstunden Strom, die Jahr für Jahr eingespart werden.

Beim Trinkwasser gelte weiterhin die Situation, die zur Einführung der Wasserampel geführt habe. Aktuell steht die Wasserampel im Kreis auf Gelb. Das bedeutet, dass ein sparsamer Umgang mit Trinkwasser, zum Beispiel über Reduzierungen in der Garten- und Grünlandbewässerung, notwendig ist, um eine kritische Situation in der Trinkwasser-Versorgung zu vermeiden. Auch das Befüllen von Pools und Zisternen mit Trinkwasser sollte unterlassen werden. Ebenso sollte kein Trinkwasser für nasse Löschübungen der Feuerwehren sowie das Reinigen von Gebäuden, Straßen, Wegen, Plätzen, Einfriedungen und Fahrzeugen verwendet werden.

Die durch den Klimawandel ausbleibenden Niederschläge führen dazu, dass sich die Grundwasserspiegel nicht wie sonst üblich in den Monaten mit geringer Vegetation und Abnahme erholen. Die Steigerung der Einwohnerzahlen im Ballungsraum sowie die Abnahmeänderung der Kunden führen insbesondere in den heißen Wetterphasen zu höherem Wasserverbrauch.

Dies zeige sich insbesondere an Abnahmespitzen von teilweise über 50 Prozent der regulären Abnahmemengen, die zu zusätzlichen negativen Belastungen für den Grundwasserspiegel führen. Langanhaltender Regen weicht immer häufiger Starkregenfällen, die aber wenig zur regionalen Grundwasserneubildung beitragen, sondern direkt in Kanäle und Flüsse schwemmen und nur in sehr geringem Ausmaß von der Vegetation aufgenommen werden können.  
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