Glühwein, Glücksrad und gute Stimmung Weihnachtsmarkt der SG Rosenhöhe

Die Besucherinnen Silke Seeger (links) und Natalia Sand haben das Anstehen am Glühweinstand schon hinter sich. Nach dem verregnetem letzten Jahr war der Weihnachtsmarkt der SG Rosenhöhe wieder ein Besuchermagnet. Foto: Mangold

Offenbach (man) – Am Wochenende ließ sich in der Gegend nur schwer ein Parkplatz finden. Die SG Rosenhöhe feierte neben der Waldgaststätte ihren 21. Weihnachtsmarkt. Mit den Erlösen finanziert der breit aufgestellte Sportverein vor allem seine Jugendarbeit.

Was neues gibt es in diesem Jahr: Der Sportverein lud zwei Vereine ein, einen Stand zu betreiben. Der SG-Vorsitzende Thomas Daniel berichtet, die Organisation des zweiten Würstchenstandes habe sich nicht so aus einem Guss planen lassen, wie es sein muss. Beim BSC Offenbach klopfte man an, ob Interesse zum Mitmachen bestünde. Dem war so: Jetzt legt der zweite BSC-Vorsitzende Rainer Arnold eine Wurst nach der anderen vom Rost ins aufgeschnittene Brötchen.

Andrang an den Ständen

Am weiteren Würstchenstand, den die Waldgaststätte betreibt – und wo es noch anderes auf den Pappteller gibt – brummt das Geschäft ebenfalls. Thomas Daniel freut sich über den Andrang. „Letztes Jahr lief es miserabel“, erinnert sich der Clubchef an den Schlag ins Kontor durch zwei nasse Tage. Der andere Verein, der hier Premiere feiert, ist Azzurra 99 Offenbach. Die Italiener bieten Spezialitäten aus der Heimat ihrer Eltern an. „Dass die anderen hier sind, ist auch für uns ein Gewinn“, sagt Daniel: „Die befreundeten Vereine ziehen ihre Leute auf die Rosenhöhe.“

Viele Helfer von der SG Rosenhöhe

Am Stand, den Patrik Bleibdrey gerade betreut, steppt bei den frischen Temperaturen nicht gerade der Bär. „Glühwein geht besser als Bier“, benennt der Fußballer den Grund. Bleibdrey ist einer der unzähligen Helfer der SG Rosenhöhe, die in den Holzhütten stehen. Der 20-Jährige verteidigt in der ersten Mannschaft auf links. Die Woche über muss Bleibdrey zusehen, wie er zum Mathe-Studium nach Darmstadt gelangt, trotz der bescheidenen Bahnverbindungen.

Glücksrad dreht sich 

Das Glücksrad schräg gegenüber ist ein Renner. Dort steht gerade Birgit Niewiesk hinter der Theke, die dritte Vorsitzende der SG Rosenhöhe. Ihr helfen Ida Dapp und Mathilda Helder, beide in der vierten Klasse der Grundschule in Bieber. Stoppt das Rad auf rot, gibt es freie Auswahl. Und Niewiesk beobachtet, wie es mitunter schwer sein kann, sich zwischen einer Tasche oder Stiften zu entscheiden, wie manche Kinder ewig das Für und Wider abwägen. Hinzu kommt Christian Dapp, der Vater von Nina. Er agiert als stellvertretender Vorsitzender der Fußballabteilung. Dapp kam über einen Sohn Jonas zum Ehrenamt, der seit F-Jugendtagen für die SG aufläuft. Heute kickt der 17-Jährige mit der A-Jugend in der Hessenliga.

Auch der Nikolaus schaut vorbei

Am Samstagmittag schaute der Nikolaus vorbei und ließ sich Gedichte rezitieren. Die Schüler der Lauterbornschule sangen vor. Die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte der Freireligiösen Gemeinde führten am Sonntag ein Stück auf. Auch Offenbacher Prominenz ist unterwegs. Frank Weber, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, schwört Stein und Bein, nicht nach Verstößen zu fanden. „Ich mach‘ hier keine Überstunden“, lacht der Mann. Das Ehepaar Karin und Lutz Elsässer schlendert ebenfalls über den Markt.

Glühwein gegen kühle Temperaturen

Lutz Elsässer war früher häufig Anlaufstelle für Männer, die ein schlechtes Gewissen drückte. Auf der Waldstraße betrieb er ein Blumengeschäft. „Daheim muss heute nichts mehr auf den Tisch“, nennt Karin Elsässer einen Grund fürs Erscheinen. Am Glühweinstand bildet sich eine Schlange, die zwei Frauen schon durchgestanden haben. Silke Seeger und Natalia Sand arbeiteten in der Waldgaststätte lange zusammen im Service. Sand nimmt dort immer noch Bestellungen auf, „als beste Freundinnen kennen wir uns aber viel länger“. Auch den beiden gibt Andreas Bohn einen Flyer. Der in seiner Eigenschaft als städtischer Kultmoderator zweifache Teilnehmer an der Fernsehshow „Das Supertalent“ erledigt in der Vorweihnachtszeit noch einen weiteren Job. Ungewohnt anonym tritt Bohn um den 6. Dezember in der Gegend auf: Der Zettel bewirbt sein Talent als Nikolaus.