Bundesführer Volker Jobst aus Stuttgart stufte die Zusammenarbeit mit der Egerland-Jugend in Offenbach als „sehr vertrauensvoll und authentisch“ ein. Das vermittle sie auch bei Veranstaltungen wie dem Mainuferfest. „Egerländer Lebensart – das ist gutes Essen, gepflegtes Trinken und feiern“, schmunzelte Jobst. Zur erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit zähle auch das „Gmoibladn“, das bereits in rund 500 Ausgaben erschienen sei.
An die Adresse des Ministers gerichtet bat der Bundesführer, das Procedere für Zuschüsse einfacher zu gestalten. Für das dringend notwendige Geld aus der Landeskasse müsse ein sehr hoher Verwaltungsaufwand betrieben werden. Zu den Gratulanten vor den Wappen der Egerland-Städte zählten auch der Bundes- und der Landesjugendführer, Alexander Stegmeier und Bernhard Glaßl, sowie Ingrid Michael, Vorsitzende der Deutschen Jugend in Europa, deren Mitglied die Gmoi ist. Markus Harzer, Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft Hessen, wünschte sich, dass sich die Egerland-Jugend auch in seiner Runde beteilige. Mühlheims Stadtrat Werner Dworschak entschuldigte den Bürgermeister und erinnerte, dass die Gmoi seit 1994 in Mühlheim feiere. Auch er lobte, dass die Jubilarin mit Begeisterung das Brauchtum hochhalte. Das übernahmen in der Brandt-Halle Sing- und Tanzkreise der Jugend und der neu formierten Kindergruppe. Schon die Jüngsten beherrschen Schustertanz, Spitzboumpolka und Gumbinner, zeigten mit Papa oder Mama „Ich schmeiß dir in die Ripp’“ und bekräftigend singend „Bin i niat a schäina Roußbuttnbou“. Die Jugendlichen tanzten auch eine Walzquadrille und die Egerländer Polka, Tanzkreise aus Nordhessen und Hofheim überbrachten Glückwünsche mit Tänzen zu bekannten Melodien. Den Höhepunkt aber bildete der Schwertertanz zu Eger, dargeboten von den Offenbacher Gmoi. Mit der Bundesehrennadel zeichnete Jobst die Kindergruppen-Leiterin Angela Ärmler aus, Gertrud Kaiser aus der sogenannten Erlebnisgeneration, die Mundart-Beiträge vermittelt, und Simon Hirsch aus der Bekenntnisgeneration, der die Egerländer im Stadtjugendring vertritt, in Tanz- und Singkreis aktiv ist. Weitere Ehrungen erfuhr das einzige noch lebende Gründungsmitglied, Zita Gangl. Auch sie leitete die Kindergruppe, nähte Trachten, strickte und beherbergt seit Jahrzehnten den Vorstand. 55 Jahre dabei sind Ursula Ärmel, Leiterin der ersten Kindergruppe, Sigrid König, Vertreterin des Landesverbands, und Singleiter und Umgüldner, Kassenwart, Werner Wirth.