WERTSTOFFHOF Tag der offenen Tür mit Beratungen und Unterhaltung Informativer Blick hinter die Kulissen

Bei der Hitze war am Tag der offenen Tür des Wertstoffhofes natürlich Abkühlung gefragt. Dafür wird das Pflanzenbewässerungsgerät genutzt. Bild: Postl

Langen – Müll ist nicht wertlos, sondern ein Wertstoff – freilich mit unterschiedlicher Güte und Wert. Seit fünf Jahren gibt es den modernen Bau des Wertstoffhofs an der Darmstädter Straße, der als Vorzeigeprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Langen und Egelsbach gilt. Am vergangenen Sonntag konnten sich Interessierte ein „Bild“ davon machen, was dort alles passiert.

Im Rahmen des Tages der offenen Tür werden nicht nur viele unterschiedliche Fahrzeuge vorgestellt, sondern auch Führungen angeboten. Beratungsangebote zur Abfallvermeidung und zur richtigen Nutzung der Biotonne runden das informative Spektrum ab.

Unter den vielen Besuchern finden sich auch Alt-Bürgermeister Frieder Gebhardt und der ehemalige Stadtwerke-Geschäftsführer Manfred Pusdrowski, in deren Amtszeit die Verlagerung der kommunalen Betriebe und der Bau des Gebäudekomplexes in der Nachbarschaft der Feuerwehr umgesetzt wurden.

Man sieht sie nicht – und das ist auch so gedacht – aber sie müssen dennoch geleert werden: die Unterflur-Container für die Wertstoffentsorgung. Eigens dafür hat die Stadt Langen einen Kranlader angeschafft. „Bisher haben wir für die Entleerung eines Unterflur-Containers gut zehn Minuten gebraucht, mit dem neuen Kranlader schaffen wir es in nicht einmal drei Minuten“, sagt René Breuer, Team-Leiter Müllentsorgung beim KBL. Aber auch Betriebsleiter und Stadtwerke-Chef Uwe Linder ist von dem 680.000 Euro teuren Gefährt begeistert. „Klar, es ist ein teures Fahrzeug, aber wir kommen mit viel weniger Personal zurecht und es ist viel leiser unterwegs“, nennt er mehrere Vorzüge. Wie eine Entleerung funktioniert, das zeigt Fahrzeugführer René Wagner. Mit einem Steuergerät um den Hals manövriert er den Greifarm genau zum Kupplungszapfen, hebt den Container an und entleert diesen im Fahrzeug.
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„Das Wichtigste passiert dort unten, wo ich nicht hinsehen kann, aber mit etwas Übung klappt jetzt alles bestens“, sagt Wagner. Laut Linder gibt es eine Kooperationsabmachung mit der Stadt Darmstadt, sich gegenseitig auszuhelfen, wenn es mal ein technisches Problem gibt, denn Darmstadt hat zwei solcher Kranlader.

Ein anderes Wunderwerk der Technik, wenngleich viel kleiner und mit 26.000 Euro auch wesentlich billiger, ist der ebenfalls neue H²O-Abfallsauger. „Wir haben diesen noch rechtzeitig zum Ebbelwoifest bekommen und er hat sich bereits bestens bewährt – derzeit nutzen wir ihn hauptsächlich in der oberen Bahnstraße“, erklärt der KBL-Chef. „Mit dem Ding hole ich sogar die Zigarettenkippen aus den Gitter-Baumscheiben, das war bisher eine Fusselarbeit“, bestätigt Markus Lechner. Stationiert ist der Sauger am Jahnplatz und wird von dort zu den Einsätzen geholt.

„Ich denke, das wird nicht das einzige Gerät dieser Art bleiben“, sagt Linder.

Ein Schwerpunkt beim Tag der offenen Tür ist die Abfallberatung. „Da werden immer noch viele Gewohnheitsfehler gemacht, die uns aber viel Geld kosten“, verweist Uwe Linder insbesondere auf den Grünabfall aus kleinen und größeren Gärten. Zu dieser Thematik will er in Kürze eine Info-Kampagne initiieren.

Umrahmt wird der Tag der offenen Tür mit einem Unterhaltungsprogramm für große und kleine Besucher. Ein Kinder-Flohmarkt in der schattigen Halle findet ebenso viel Aufmerksamkeit wie die Herstellung von Baumfackeln oder der Spiel-Parcours des Abenteuerspielplatzes Riederwald. Für das leibliche Wohl der vielen Gäste sorgt der Hausmann-Imbiss.

Der Tag der offenen Tür belegt wieder einmal recht eindrucksvoll, welch vielfältige Arbeiten die etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Langen und Egelsbach leisten.