Nachwuchsbrandschützer legen Prüfungen zu Jugendflammen ab Auf dem Weg zum Feuerwehrmann

Richtig helfen will gelernt sein. Bei den Prüfungen zur Jugendflamme war auch das Wissen um die Erste Hilfe gefragt Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Ihrem Ziel, gut ausgebildete Feuerwehrleute zu werden, sind zwanzig junge Nachwuchsbrandschützer einen großen Schritt näher gekommen. Ihr theoretisches Wissen und praktisches Können stellten sie bei den Prüfungen zur Jugendflamme Stufe 2 und 3 in Dietzenbach erfolgreich unter Beweis.

„Ich bin echt aufgeregt“, sagt Tina Winkler. „Aber ich glaube, dass sind heute alle“. Gemeinsam mit zwei Kameraden der Jugendfeuerwehr steht sie zur ersten Tagesprüfung vor einem Löschfahrzeug an der verlängerten Götzenhainer Straße. Für sie steht die Simulation einer Schaumlöschübung auf dem Plan. „Wasser und Schaum fließen heute aber nicht“, erklärt Wertungsrichter Michael Henke von der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach.

Wasserschläuche, Kupplung, Löschmittel und Schaumrohr müssen zum Schluss dennoch eine funktionsfähige Einheit bilden. Da kommt es auf Teamwork an. Auf die dafür notwendigen Handgriffe achtet Henke genau. Winkler zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Ich glaube das war ganz ok“, sagt die 16-jährige. Von Henke kommt zustimmendes Nicken und Lob. „Sieht alles sehr gut aus“.

Ein paar Meter weiter stellt sich derweil ein anderes Team den Fragen und Aufgaben rund um die Erste Hilfe. Das sichere erkennen, ob das Verbandsmaterial steril ist und wie es im Ernstfall angewendet wird, steht ebenso auf dem Programm, wie das Verhalten bei einem Herz- Kreislaufstillstand. Wertungsrichter Benjamin Rommel hat jedes Detail im Auge, während ihm ein Druckverband am Unterarm angelegt wird. „Das war ok, nur etwas zu fest“, sagt er. Das Wort Druckverband sei vielleicht etwas irreführend, zu fest dürfe der nämlich nicht sein, erläutert Rommel. „Sonst fließt kein Blut mehr“.

Nikola Sretic nimmt sich dem Fallbeispiel der bewusstlosen Person in Form einer Übungspuppe an. Ansprechen, Atmung und Puls prüfen – nichts zu fühlen. Kurzerhand beginnt er mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen. „Ich habe das Gefühl, es ist ganz gut gelaufen“, sagt der 14-jährige danach. „Das war gut, es wussten alle ziemlich genau was zu tun ist“, urteilt Rommel anerkennend.

Für das Erreichen der Jugendflamme Stufe 2 geht es für die Bewerber unter anderem um das Wissen in den Bereichen Fahrzeug- und Gerätekunde, wie etwa Leitern, Schläuche oder wasserführende Armaturen. Neben gemeinsamen Geschicklichkeitsaufgaben müssen die Jugendlichen außerdem einen versierten Umgang mit Knoten und Stichen wie dem Mastwurf oder dem doppelten Ankerstich beweisen. Eine Präsentation gemeinsam im vergangenen Jahr erarbeiteter Projekte, unter anderem in sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereichen komplettiert die Abnahmeprüfungen für die Stufe 3. Das anschließende, gespannte Warten auf die Auswertung dauert nicht lange. Alle Bewerber aus den Jugendfeuerwehren Rembrücken, Hainstadt, Klein-Krotzenburg, Klein-Welzheim und Obertshausen schließen ihre Prüfungen erfolgreich ab und nehmen mit den Auszeichnungen einen weiteren, wichtigen Baustein mit auf ihren Weg in die Einsatzabteilung der freiwilligen Feuerwehr.

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