Auf den klassischen Instrumenten Violoncello, Klavier, Gitarre, einer Rahmentrommel und mit drei Singstimmen führte das sechsköpfige Ensemble seine Zuhörer durch eine Welt von Märchen und Mythen (Andersen und Brüder Grimm standen Pate) in seiner Reise von Amerika über ein nebliges Irland über Skandinavien bis weit in die Bretagne. Die Sängerin und Gitarristin Sabine Rupp moderierte das Programm, im ersten Teil Melodien aus Irland, amerikanischem Folk und Fantasy, im zweiten Teil mit Filmmusik, unter anderem „Playing Love“ aus „Die Legende vom Ozeanpianisten“ oder „Down to the River“ aus „O Brother, Where Art Thou?“
Das Ensemble erwies sich als hervorragend aufeinander eingespielt, die beiden Sängerinnen Sabine Rupp und Mayumi Nakano bestachen mit ihren klaren, hohen Stimmen in klassischer Singtechnik, auch bei schwierigeren Anforderungen wie bei den Intervallsprüngen in „Vivo per Lei“ oder dem Tonlagewechsel bei „Down to the River“, ergänzt von der einfühlsamen Tenorstimme von Karl-Heinz Krause. Bei dezenter Mikrofonunterstützung wurden die Originalstimmen glücklicherweise nicht übertönt, das klassische Klangbild blieb erhalten. Besonders anrührend war das Cello, das Xiaolu Li im Ensemble und auch im Duo mit dem Klavier zum Klingen brachte mit farbiger Dynamik, warmem Klangempfinden und angemessenem Vibrato. Meilin Pan ergänzte am Klavier die meisten Stücke souverän und einfühlsam.
Mit einer Soloeinlage präsentierte sich Mikhail Ashkinazi, der im Übrigen die Rahmentrommel bediente. Mit sensibler Dynamik, angemessenen Tempi und faszinierenden Spannungsbögen spielte er das Stück „Nefeli“ von Enaudi, eine schwierige Herausforderung auf einem elektronischen Klavier.
Ein kleiner Höhepunkt stand am Ende mit „Drowsy Maggie“ als Trio mit Klavier, Gitarre und Rahmentrommel (mit spannender Soloeinlage) und dem Lied „Rosenrot“ von Faun, in weichen Mollterzen gesungen. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit frenetischem Beifall und erhielt noch zwei Zugaben, zuletzt Cohens Halleluja zum Mitsingen.
Von Florian Lauermann