Zusammenarbeit mit Förderverein „Kultur im Thesa“ trägt Früchte Auch wenn neuer Wind weht, bleibt der typische Charme

Nur wenige Mausklicks sind nötig, um die Eintrittskarte direkt im Thesa zu drucken. Das neue Ticketsystem ist einfach und verlässlich. Darüber freut sich nicht nur Theaterchef Reiner Wagner. Foto: Schmdemann

Dietzenbach (liz) – Wer in den lvergangenen Wochen das Theater Schöne Aussichten (Thesa) am Harmonieplatz in der Dietzenbacher Altstadt betreten hat, dem dürfte die fehlende Barrikade am Eingang aufgefallen sein.

Der Förderverein „Kultur im Thesa“ hat die lästige Zwischentür entfernt und somit den Weg ins Wohnzimmertheater geebnet. „Hier gab es immer mal Stau – auch mit den Servicekräften“, teilt der Verein mit.

Doch noch etwas fällt im Eingangsbereich auf: die neue Ticketverkaufsstelle.

Hinter der kleinen Theke steht Theaterchef Reiner Wagner und erläutert die Neuerung: „Die Karten für alle Veranstaltungen können nun hier vor Ort erworben werden.“

Zu jeder Öffnung der Abendkasse sei es möglich, entweder direkt für die anschließende Veranstaltung das Ticket mit fester Sitz- und Tischplatznummer zu kaufen oder den Vorverkauf zu nutzen.

Die bisherige Vorverkaufsstelle bei Schreibwaren Müller in der Bahnhofstraße 22 wird den Thesa-Besuchern aber weiter zur Verfügung stehen, und auch dort gibt es eine Neuerung.

„Die dort verkauften Eintrittskarten sind mehr ein ‚Gutschein’ für die Veranstaltung, das ‚richtige’ Ticket gibt es dann an der Abendkasse“, erläutert Wagner. Dieser „Gutschein“ sei als eine Art Reservierung zu verstehen, denn die zugewiesenen Plätze stehen bereits darauf, bezahlt wird auch schon. „Der Unterschied ist, dass jetzt nur noch die Tickets gedruckt werden, die auch verkauft worden sind“, sagt Wagner und deutet auf den Stapel rechteckiger Karten neben sich.

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Bisher hatte der Theaterchef ein Kontingent an Tickets zu Vorverkaufszwecken an Schreibwaren Müller gegeben. Karten beziehungsweise Plätze, die nicht verkauft worden waren, haben in der Vergangenheit jedoch des Öfteren für Verwirrung und Frust gesorgt. „Es kam dann zum Beispiel durch die online buchbaren Tickets zu Doppel- oder Fehlbelegungen der Plätze“, berichtet der r 64-Jährige. „Darauf haben wir nun reagiert.“

Ein weiteres Novum ist die Registrierkasse, die sowohl dem Serviceteam als auch den Besuchern Vorteile bringt. „Das Kassieren fällt deutlich leichter, geht schneller und es können Quittungen erzeugt werden“, berichtet der Verein, der die Anschaffung der Kasse und die Einweisung in das neue System in die Hand genommen hat. Die Handhabung erfolgt nach wie vor über Bierdeckel, ebenfalls im neuen Design. Darauf sind nun tabellarisch auf der einen Seite die Getränke aufgelistet, auf der anderen die „Schnäggs und Speisen“. Ein neuer Wind, der im Theater weht, jedoch mit typischem Charme, den man kennt.

Wer im Wohnzimmerambiente an Großmutters Tisch gerne einmal gemütlich bei einem Kaffee durch die Zeitung blättern will, kann auch diesem Wunsch nachgehen. „Die Tickets verkaufe ich von Mittwoch bis Donnerstag jeweils von 10 bis 13 Uhr“, sagt Wagner. In dieser Zeit will er wieder den Cafébetrieb aufnehmen. Die Kombination aus Ticketkauf und Kaffeetrinken kennt man bereits aus dem „Thesa Zwo.Null“, das 2017 eröffnet, doch bald auch wieder geschlossen hatte. Als Neuinterpretation startet Reiner Wagner nun einen zweiten Anlauf. „Ein Theatercafé war eigentlich schon immer mein Traum“, verrät er. Damit will er seine Räumlichkeiten auch am Tag beleben.

Nach der instandgesetzten Elektrik und Abluftanlage ist das Herrenurinal die nächste Baustelle des Fördervereins. Dafür nimmt der Vorstand gerne gut funktionierende Druckspüler als Spende entgegen. Wer einen solchen zu Hause oder weitere Verbesserungsvorschläge hat, kann sich per Mail info[at]foerderverein.thesa[dot]de melden. „Die Zusammenarbeit trägt die ersten Früchte – das macht richtig Spaß“, sagt Wagner zufrieden.