Sommerfest der Aktionsgemeinschaft Soziale Arbeit und des Sportkreises Abenteuer für junge Entdecker

Vielfältige Aktivitäten: Ob Pfeilschießen, Klettern oder Bastelarbeit, Langeweile kam beim Sommerfest nicht auf. Bild: m

Dietzenbach – Theodora balanciert auf der Spitze des Turms. Drei Cola-Kisten hat sie schon gestapelt, aber das mit dem Draufklettern klappt nicht so gut. Das Mädchen ist mit Seilen gesichert, eigentlich sollte sie noch ein paar Kästen höher steigen...

Auf dem Höhepunkt war schon am Vormittag die Stimmung beim Sommerfest der Aktionsgemeinschaft Soziale Arbeit und des Sportkreises, die sich erstmals für die Familien-Feier zusammengetan haben. Hofflächen, Wiese, Hütten, hohe Bäume und ein idyllischer Teich – das Gelände rund um das Europahaus liegt etwas außerhalb der Stadt, doch dort sind selbst Autofahrer willkommen und werden nicht von Uniformierten verfolgt. So wagten sich auch zahlreiche auswärtige Gäste zum Treffpunkt an der Offenthaler Straße, bis zum Mittag waren es bereits mehr als 200.

Der Seilgarten unter den hohen, ehrwürdigen Bäumen war freilich die Attraktion für Kinder und Jugendliche. In einem Zelt werden sie mit dem Sicherheitsgeschirr der Kletterer ausgestattet, bevor sie sich in luftige Höhen bewegen. Der Weg führt über eine Strickleiter auf eine Plattform, von der Horizontalseile gespannt sind. Auf dem untersten balancieren die Mutigsten, halten sich dabei an den höheren Verbindungen fest.

Auf der Wiese dürfen selbst die Jüngsten mit einem Gewehr auf Lichtpunkte zielen. Die „Munition“ besteht aus einem Lichtstrahl und kann so niemandem schaden. Auch mit Pfeil und Bogen können sich die Gäste üben, leichte Pfeile mit bunten Federn stecken in Köchern, auch die Bögen wiegen nicht viel und die Zielscheibe steht in kaum zehn Metern Entfernung. Damit ist auch diese Disziplin für die Kinderhand geeignet.

Konzentriert legen Grundschüler die Pfeile an, unterstützt von Papa oder Mama. Das Wurfgeschoss landet nicht immer im Schwarzen, aber allein das Gefühl, das Gerät zu beherrschen, verbreitet Freude und Stolz unter den Probanten. Wer‘s pazifistischer mag, zielt mit bunten Säckchen in ein Loch in einem bunten Brett auf dem Boden oder mit Ringen auf farbige Stäbe.

Kreativität und Fingerfertigkeit erfordert das Aufziehen von Plastikperlen. Die Schnur wird schließlich zu einem Arm- oder Halsband geschlossen. Weitere Einladungen zum Basteln sind vorbereitet, nebenan glimmt ein Lagerfeuer, über dessen Glut Stockbrot gebacken wird. Zwischen viel Grün öffnet sich ein Teich mit reicher Tier- und Pflanzenwelt, die mit einer Becherlupe beobachtet werden kann – ein kleines Abenteuer für die jungen Entdecker.

Sonst dienen viele der Angebote zur Resozialisation für straffällig gewordene Jugendliche, erläutert Christoph Hahn. Der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Soziale Arbeit möchte, dass der Nachwuchs „mit Kopf, Herz und Hand ganzheitlich anpackt und eigene Grenzen ausprobiert“. Auch Eugen Kern, Schatzmeister des Sportkreises, ist begeistert: „Wir haben Vereine und Mannschaften eingeladen, sich in den Wettbewerben zu messen.“

Preise in Höhe von 300, 200 und 100 Euro gibt‘s für die besten Teams, und viele haben den Weg auf das Areal abseits der Kreisstadt gefunden. Und dort sind sie auch sonst willkommen, betont Hahn: „Hier können Gruppen bei Freizeit-Aktivitäten das Miteinander fördern!“

Von Michael Prochnow

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