Die Sanierung soll den Energieverbrauch auf Dauer senken. Erster Stadtrat Michael Schüßler spricht von einer „energetisch-wirtschaftlich sinnvollen Sanierung“. Ein Vollwärmeschutz sei nicht sinnvoll. Das Problem: In der kalten Jahreszeit dauert es einige Stunden, um die Trauerhalle aufzuheizen. Nach jeder Trauerfeier kühlt sie wieder aus.
„Man kann dieses Gebäude nicht energetisch sanieren wie ein Einfamilienhaus“, bestätigt Torsten Eckert, der den Geschäftsbereich Kommunale Dienste der Stadtwerke leitet. Bei der Sanierung gelte es deshalb zwischen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit abzuwägen. Bei der bevorstehenden Sanierung bleibt der Charakter des Innenraums erhalten. „Das ist uns enorm wichtig“, betont Eckert. Die dunklen Wände aus Klinkerstein, die hohe Holzdecke und die Bodenplatten bleiben ebenso erhalten wie die Eichenholztüren und das Buntglasfenster.
Das Dach erhält eine Aufdachdämmung. Alle Fenster und die Glasbausteine im Nebengebäude werden durch dreifach verglaste Fenster ersetzt. Das farbige Bleiglasfenster der Trauerhalle bekommt eine Dreifachverglasung an der Straßenseite vorgesetzt, „damit diese Kältebrücke weg ist“, so Eckert. Das Buntglasmotiv rückt dadurch ein kleines Stück näher an den Innenraum.
Auch viele Details haben die Planer berücksichtigt, wie Christina Breuninger von der Friedhofsabteilung der Stadtwerke sagt. So sollen die Ritzen unter den Türen abgedichtet werden, durch die im Winter die Zugluft um die Füße kriecht. Heller wird die Trauerhalle auch: Drei große Pendelleuchten mit 1,50 Metern Durchmesser spenden künftig helles, aber dennoch angenehmes LED-Licht.
Eine Wärmepumpe soll den Saal beheizen. Die Nebenräume werden mit Klimageräten ausgestattet, die im Winter als Heizung dienen. „Wir wollen uns von der Gasheizung komplett trennen“, kündigt Christina Breuninger an. Eine Photovoltaikanlage mit Speicher soll zur Stromversorgung beitragen.
Auch die beiden Toiletten werden erneuert: barrierefrei und vandalismussicher. Ihr Umbau hat vor einer Woche begonnen. Die übrigen Arbeiten beginnen in der nächsten Zeit. Zu den Gesamtkosten von 500 000 bis 550 000 Euro erwarten die Stadtwerke einen Zuschuss von rund 80 000 Euro. Wenn alles klappt, sind alle Arbeiten bis zum Jahresende erledigt. Trauerfeiern und Beisetzungen sollen möglichst wenig gestört werden. Deshalb wollen sich die Stadtwerke in jedem Fall vorab mit den Beteiligten abstimmen.
Von Ekkehard Wolf