Historische Holzversteigerung in Rodgau Königin Lina stammt aus Germania-Familie

Lina Seibel, 22 Jahre jung, wird die 13. Edelholzkönigin. Sie stammt aus einer Germania-Familie. In ihrer Freizeit tanzt Lina bei den „Twisters“ des RCC „Die Knallkepp“. Foto: p

Rodgau (cri/pul) – Viele Menschen warten schon sehnsüchtig darauf: Die Holzversteigerung in Dudenhofen. Es ist schon die 25. ihrer Art, die am Samstag, 12. Januar, an der Gänsbrüh in Dudenhofen stattfinden wird.

Der „Gesangverein Germania 1895 Dudenhofen“ freut sich schon auf viele Besucher, die die Traktoren bewundern, den Sägemeistern und -künstlern bei ihrer Arbeit zuschauen oder gar selbst zur Säge greifen. Manche kommen aber auch wegen den Höhepunkts, der historischen Holzversteigerung in den Wald von Dudenhofen. Ein mobiles Sägewerk zerkleinert das Holz nach Wunsch und Pferde zeigen, wie früher das Holz im Wald gerückt wurde.

Nach kleinen Anfängen hat die Holzversteigerung sich zu einer Großveranstaltung gemaustert. Früher, als die Menschen noch ausschließlich mit Holz heizten - und auch kochte - war es wichtig, Holz zu ersteigern. Wer sich dieses Knüppelholz nicht leisten konnte, las Holzästchen vom Boden auf. Dafür gab es den Leseschein.

Volksfest an der Gänsbrüh

Im Lauf der Jahre baute die Germania ihr Volksfest aus. Seit 15 Jahren gehören die Sportholzfäller zum Programm, sie lassen bei den Wettbewerben die Sägen kreischen. Im Jahr 2007 schrieb man an der Gänsbrüh Geschichte, als die Organisatoren ihrer Vorzeigeveranstaltung einen besonders charmanten Anstrich gaben: Julie Christ-Seibel hielt Einzug in die Vereinschronik, sie war das erste gekrönte Haupt der „Germanen“ und die erste deutschlandweit gekürte Edelholzkönigin überhaupt.

Im Jahr 2012 setzten sich auch die Männer Kronen aufs Haupt. Erster Edelholzkönig war der Chef der Interessengemeinschaft der Ortsvereine, Wolfgang Linke.

Es stellt sich die Frage, wie die Holzversteigerung in die Historie des Gesangvereins einzuordnen ist: Der Gesangverein Germania gründete sich 1895. Anfang der 1990-er Jahre steckte man im Vorfeld der 100-Jahr-Feier die Köpfe zusammen, um dem Jubeljahr mit außergewöhnlichen Veranstaltungen zu huldigen. Da Holzversteigerungen früher zu „Bürgerversammlungen“ im Wald führten, war für den rührigen Gesangverein schnell klar, so etwas gehört erneut ins Dudenhöfer Kulturprogramm. Am 14. Januar 1995 standen 100 Raummeter Holz und 100 Kringel Fleischwurst zum Verkauf. Der Ansturm war groß. Es dauerte nicht lange, und die Boten der Germania schwärmten aus zu den Metzgern, um deren Wurstküchen leer zu kaufen.

Für die Holzversteigerung wird am 12. Januar in der Zeit von 10 bis 19 Uhr rund um die Waldfreizeitanlage in Dudenhofen die Verkehrsführung geändert. Es gilt eine Einbahnregelung, die ausgeschildert ist. In der verlängerten Opelstraße sind ab Einfahrt zur Gänsbrüh bis zur Landesstraße zusätzliche Halteverbotsbotsbereiche eingerichtet.