Von Asbest befreit und mit Preisen überhäuft Heinrich-Kraft-Schule feiert ihr 40-jähriges Bestehen

Vertreter des Ortsbeirats 11 und Lehrer Stephan Ganss pflanzen anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Heinrich-Kraft-Schule eine Linde auf dem Schulhof. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Mit einer akademischen Feier, einem rauschenden Schulfest und einer Baumpflanzung feierte die Heinrich-Kraft-Schule ihr 40-jähriges Bestehen. Umrahmt von Musik- und Tanzdarbietungen blickten die Lehrkräfte auf die vergangenen 40 Jahre zurück.

Die reichlich bebilderte Zeitreise unternahmen die Lehrerinnen Andrea Hamm-Geis und Doris Schwarz in der gut gefüllten Mensa des Schulgebäudes. Die Heinrich-Kraft-Schule ging 1977 als Sekundarschule an den Start. Damals als kooperative Gesamtschule. In den 80er Jahren hatte die Schule dann mit Asbest zu kämpfen und musste den Unterricht aufgrund von Sanierungsarbeiten an andere Orte verlegen. „Im Jahr 1998 wurde erneut Asbest festgestellt. Die Schule musste kernsaniert werden“, blickte Hamm-Geis zurück. Aus diesem Grund wurde der Schulbetrieb in Container am so genannten „Aldi-Weg“, am Ende der Konstanzer Straße, ausgelagert. „Das war eine logistische Meisterleistung“, sagte Hamm-Geis. 1400 Umzugskisten seien damals gepackt worden. Zwei Jahre lang fand der Unterricht auf der „grünen Wiese“ statt. „Die wichtigsten Utensilien waren Regenschirm und Gummistiefel“, erinnerte sich die Lehrerin.

Heinrich-Kraft-Schule mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet

Die Schule wurde im Lauf der Jahre mit Preisen überhäuft. „Vor allem in den vergangenen zehn Jahren sind zahlreiche Auszeichnungen zusammengekommen. Zum Beispiel der Präventionspreis des Landes Hessen, der Friedenspreis für Frankfurter Schulen, der Philipp-Pleß-Preis oder erst kürzlich der Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bunds“, sagte Hamm-Geis.

Gymnasialzweig der Schule stand auf der Kippe

Ende der 90er Jahre stand der Gymnasialzweig der Heinrich-Kraft-Schule aufgrund gesunkener Schülerzahlen auf der Kippe. „Die Schule sollte eine Haupt- und Realschule werden oder schließen“, erzählte die Lehrerin. Daraufhin wurde eine Demonstration organisiert, bei der die gymnasiale Bildung in Fechenheim symbolisch zu Grabe getragen wurde. Doch das gymnasiale Angebot konnte dank der Umwandlung der Kooperativen Gesamtschule in eine Integrierte Gesamtschule erhalten bleiben. „Das war ein Meilenstein“, betonte Andrea Hamm-Geis.

Glanzpunkte der Schule: Von Drachenboot bis Schulgarten

Als Glanzpunkte in der Historie der Heinrich-Kraft-Schule nannte die Lehrerin die Eröffnung der Schulbibliothek, die jährlich stattfindende Englandfahrt für Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufen, die Projekte zur Berufs- und Studienorientierung, Regatten mit dem schuleigenen Drachenboot „Hei-Kraft“ sowie die Zusammenarbeit mit jährlich wechselnden Schulkünstlern. Auch im Schulgarten habe sich im Lauf der Jahre vieles getan, so Hamm-Geis. So halten die Schüler dort seit drei Jahren Bienen und ernten ihren eigenen Honig.

Zum Abschluss der akademischen Feier pflanzten Vertreter des Ortsbeirats 11 zusammen mit dem Lehrer Stephan Ganss auf dem Schulhof eine rund vier Meter hohe Linde. Diese soll, so Ganss, die Schule mindestens weitere 40 Jahre lang begleiten und mit ihren Blüten außerdem den Schulbienen als Nahrungsquelle dienen.