70 Jahre Kinderschutzbund und 20 Jahre „Blauer Elefant“ Starke Eltern, starke Kinder

Kerstin Lehr (links) und Laura Linnemann vor dem Treff „Blauer Elefant“. Bild: Jeannette Faure

Nordend (jf) – Das sonnige Wetter ermöglichte eine Geburtstagsfeier auch im geschützt liegenden Garten neben den Räumen für den Eltern-Kind-Treff „Blauer Elefant“ am Günthersburgpark. Die bis Dreijährigen, ihre Mütter, Väter und die ehrenamtlichen Betreuerinnen wuselten drinnen und draußen durcheinander und freuten sich. Einige Besucherinnen hatten selbst gebackenen Kuchen mitgebracht. „Wir achten allerdings schon auf gesunde und ausgewogene Ernährung. Aber ein Geburtstag ist eine Ausnahme“, sagte Projektleiterin Kerstin Lehr lachend, die seit zwei Jahren beim Kinderschutzbund arbeitet.

„Während der Pandemie hatten wir schwierige Zeiten zu überstehen und mussten neue Wege gehen“, berichtete die Projektkoordinatorin. So wurde ein spezielles Telefon eingerichtet, es gab „Walk & Talk“-Spaziergänge im Park. Als der Treff wieder in Präsenz stattfand, gab es zunächst nur kleine Gruppen – kein Vergleich zur Geburtstagsfeier. „Gut, dass es wieder Normalität gibt. Unsere Besucherzahlen sind nach der Pandemie angestiegen“, erklärte Lehr. 2023 wurden daraufhin die Öffnungszeiten erweitert; der „Blaue Elefant“ im Souterrain der Orangerie, Comeniusstraße 39, hat montags bis freitags von zehn bis 13 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Vor 18 Jahren besuchte Laura Linnemann mit ihrem kleinen Sohn den Treff und war begeistert: „Der Austausch mit anderen Müttern war für mich Gold wert“, sagte die heutige Leiterin des Treffs. Schon damals kamen viele Mütter mit ihren kleinen Kindern in den „Blauen Elefanten“. „Väter waren damals selten zu Gast. Das hat sich geändert, etwa 20 Prozent der heutigen Besucher sind Papas. Der ‚Blaue Elefant’ hat damit stadtweit den höchsten Väteranteil solcher Treffs“, informierte Linnemann. Inzwischen hat sich am von ihr betreuten Schminktisch eine kleine Schlange gebildet. Mit einem Seitenblick auf die wartenden Kinder sagte sie: „Ich glaube, ich bin jetzt wieder am Schminkspiegel gefragt.“

Wie bereits vor 20 Jahren steht der Austausch der Eltern im Mittelpunkt des Treffs. Der Kinderschutzbund, der 2024 sein 70-jähriges Bestehen feiert, unterstützt bei Themen rund um die Entwicklung des Kindes und bei der guten Bewältigung der neuen Familiensituation. Ziel sind starke Eltern für starke Kinder.

Bereits vor der Geburt sind deshalb seit zehn Jahren Babylotsen in Frankfurt unterwegs, um bei Bedarf mit den werdenden Müttern zu sprechen. „Wir haben gegenwärtig eine Kampagne und fragen Eltern, was ihnen gut gefällt an den Einrichtungen für Babys in der Stadt und was nicht“, sagte Nicola Küpelikilinc, die das Projekt mit aufgebaut hat. Sie verteilt entsprechende Karten an die Anwesenden. Teilnehmen kann man auch online unter babylotse-frankfurt.de.