Vier Tage Spaß / Kerbrede in Ober-Roden rekapituliert das Geschehen im Ort Wie eine Windel zur Terrorwarnung führt

Kerbvadder in diesem Jahr: Florian Brehm, der in gleich mehreren Ober-Röder Vereinen daheim ist. In seiner Rede wurde an viele lokale Begebenheiten erinnert. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – Drei B’s gehören zu einer gelungenen Kerbstimmung dazu. Der Baum steht, das Bier ist angestochen und die Borschen bereit. Begonnen hatte die Kerb jedoch schon vor alledem am Freitagabend. Neben dem üblichen bunten Treiben wurde das Kerbtheater „de Morjend denoach“ aufgeführt. Ein weiteres Highlight im Theater Bereich: Das Kasperle-Theater der Stadt am Samstag.

Auch Pfarrer Elmar Jung freute sich auf das Kirchweihfest und lud am Samstag zum Festgottesdienst ein. In den Mittagszeiten waren besonders viele Familien an den Ständen mit Spielen und Leckereien zu Gast.

Die Kerb vereint Jahr für Jahr viele Vereine in einer Veranstaltung, die gemeinsam viel vom Feiern und von Traditionen verstehen. Die Turngemeinde 08 zum Beispiel sorgte nicht nur mehrfach für Musik und Verpflegung, sondern veranstaltete auch wieder das Schafskopf-Kerbturnier. Auch die 1. FC Germania und die Kolpingfamilie verhalfen zu einem guten Gelingen. Das Après-Ski-Komitee war vor allem immer dort am Werk, wo die Partystimmung herrschte.

Die meisten Programmpunkte, darunter vor allem schöne Kerbtraditionen, bestritt aber der Kerbverein. Mitten drin dabei immer die zehn Kerbborsche in bester Laune. Zu den Momenten, die die Kerb zu dem macht, was sie ist, gehörten sicherlich die Kerb-Ausgrabung, das Quetschebaum pflanzen, das Kerbbaumstellen, der Freibieranstich, der sich in diesem Jahr trotz kompetenter örtlicher Prominenz übrigens als eine Herausforderung herausstellte, der Kerbumzug und Kerbspruch und zum Ende das Verbrennen der Kerbboppe.

Der Kerbvadder dieses Jahres, Florian Brehm, teilte am Sonntag einen Kerbspruch mit den Oweräirern, der Humor und einen Rückblick aufs vergangene Jahr vereinte. Gemeinsam wurde an den kürzlich verstorbenen, Ortsbekannten Joe gedacht. Der Rodaumarkt wurde wirtschaftsfördernd erwähnt und vermutet, dass im Winter dann eben Glühwein getrunken wird. Eine kleine lustige Geschichte bot eine Terrorwarnung am Bahnhof im März, bei der sich schließlich eine Windel als Auslöser ermitteln ließ. Zur Fastnacht wurde der beinahe Unfall mit der Schranke beim Rathaussturm belacht. Weitere Themen waren die bereits dritte Bücherzelle im Breidert und die geschlossene Post in Urberach, sowie der Ausflug zur Wallfahrt. Auch der heiße Sommer, die überteuerte Bahnhofstoilette und die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte „Pro Musica“-Plakette an den Musikverein 08 fanden Platz im Kerbspruch.

Die Kerbborsche, die außerdem stolz triumphierend präsentierten, dass sie das Urberacher Banner geklaut hatten, kletterten dann traditionell die Leiter hoch zum „Mortsche“. Alle sangen dazu gerne mit: „Die Oweräirer Kerb is do, wos san die Leit so froh!“.

Auch Wind und Wetter hatten kaum eine Chance gegen die Kerb und so wurden vier Tage zu einem vollen Erfolg.