Mitglieder von Nabu und BUND besuchen Floripark Paradies für Insekten

Die Eidechsenburg im Floripark der Baugenossenschaft bietet Reptilien einen Unterschlupf. Auch an Hummeln, Bienen oder Mäuse ist gedacht. Aber auch im eigenen Garten kann man mit einfachen Mitteln viel Gutes tun. Bild: Dietsche

Langen – Der im vergangenen Frühjahr eröffnete Floripark der Baugenossenschaft Langen zeigt sich wunderbar bunt: Überall blühen Wildblumen in den unterschiedlichsten Farben und die eine oder andere Hummel lässt sich auf einer Blüte nieder. Der Floripark ist eine naturnahe Parkanlage auf der großen Innenhof-Freifläche der Wohnblocks in der Elbestraße 11-13, ein Pilotprojekt der Baugenossenschaft. Nach einem Jahr des Wuchses haben sich Mitglieder des Nabu und BUND Langen-Egelsbach die Fläche angeschaut, um die Fortschritte zu bestaunen – und sich nebenbei über naturnahe Gartengestaltung zu informieren.

„Die Idee des Floriparks war, statt des bloßen Rasens etwas Naturnahes zu gestalten“, sagt Susanne Mönke-Cordts, Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe. Entworfen wurde er von Naturgartenplanerin Eva Distler, gestaltet durch Garten- und Landschaftsbauer Jürgen Schmidt. Auch die Nabu-Ortsgruppe Langen-Egelsbach legte fleißig mit Hand an: Die Mitglieder versenkten im Herbst 2022 mehrere Tausend Blumenzwiebeln auf der Fläche.

Neben Bänken und Schattenplätzen für die Anwohner hat der Floripark eine Besonderheit. „Durch seine spezielle Bepflanzung trägt er zur Artenvielfalt bei“, erläutert Naturgarten-Expertin Petra Heberer. Denn dort wachsen ausschließlich heimische Wildpflanzen wie Narzissen, die deutlich hitzeresistenter als andere Ziergewächse sind. Das mache einen Naturgarten aus und so biete der Floripark Wildbienen und anderen Insekten auch im heißen Sommer diverse Nahrungsquellen.

Neu seit vergangenem Jahr hinzugekommen ist die sogenannte Eidechsenburg, eine Idee aus einem Workshop mit den Anwohnern. Das ist eine knapp 80 Zentimeter tiefe, zwei Meter breite Kuhle, die mit Ästen und Steinen aufgefüllt wurde.

„Die Äste, die bis auf den Boden der Kuhle reichen, transportieren die Wärme der strahlenden Sonne bis ganz nach unten. Dadurch können Eidechsen ungestört in Eiablage gehen und überwintern“, erklärt Heberer. Auch die weiteren Elemente des Areals bieten Lebensraum für Tiere: Ein Sandhügel dient Erdbienen und Erdhummeln als Nistmöglichkeit. Direkt daneben liegt ein Haufen Totholz, der Haselmäusen einen Unterschlupf bereitstellt.

Den Anwesenden gibt Petra Heberer Tipps, wie sich der eigene Garten umwelt- und insektenfreundlicher gestalten lässt: „Grundlage für naturnahe Gärten sind heimische Wildblumen, das gefällt den Wildbienen.“ Wer eine Hecke pflanzen möchte, sollte darauf achten, nicht zur Modepflanze Kirschlorbeer zu greifen. Liguster- und Weißdorn-Hecken seien deutlich besser für das Tierreich.

Zusätzlich könne man unter der Hecke Totholz-Äste auslegen und eine „wilde Ecke“ mit Brennnesseln und Disteln sei wichtig. Was andere als Unkraut abstempeln, biete Tagfaltern eine Futterquelle. „Die Vielfalt macht’s eben“, resümiert Heberer.
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