VVV erinnert an Friedrich Keßler mit neuer Gedenkplatte Ehrung für den Vereinsgründer

In einer kleinen Feierstunde des VVV wurde die Gedenkplatte enthüllt (von links): Chris Muth, Sabine Muth, Heribert Gött, Reinhold Werner, Petra Glotzbach (Grabmal Kuhn), Anne Flehmig, Olaf Hermann, Stefan Schmidt, Walter Metzger und Ralf Keim (Inhaber Grabmal Kuhn). Bild: Strohfeldt

Langen – Friedrich Keßler gründete 1877 den Vekehrs- und Verschönerungsverein (VVV) und machte sich auch sonst zu Lebzeiten um seine Heimatstadt verdient. Nun wäre seine Grabstätte auf dem Friedhof fast sang- und klanglos verschwunden, doch die Langener Heimatkundigen und der VVV haben eine Gedenkplatte installiert, die an den Vereinsgründer erinnern soll.

Nachdem die Grabstelle der Familie Keßler auf dem Langener Friedhof unlängst abgeräumt wurde, hält der VVV die Erinnerung an seinen Gründer so weiter hoch. Zu Ehren Keßlers wurde die Gedenkplatte an der Sandsteinmauer, in der Nähe des Ehrenmals, auf dem Friedhof angebracht und verweist mit ihrer Inschrift auf sein Wirken und Lebenswerk. „Die Platte würdigt einen Langener Bürger, der im späten 19. Jahrhundert weitreichende Projekte und Maßnahmen für die Verschönerung in Langen angestoßen und umgesetzt hat“, so der VVV.

Der Langener Heimatverein wurde im Jahre 1877 von dem damaligen Geometer Friedrich Keßler gegründet. Dieser war seit 1874 bei der Eisenbahndirektion Frankfurt beschäftigt und zog im gleichen Jahr nach Langen, wo seine Schwester Christiane mit Friedrich Dröll, dem Inhaber der Gaststätte Adler, verheiratet war. Auf Keßler passen die Worte Goethes: „Wer die Städte gesehen, die großen und reinlichen, ruht nicht, künftig die Vaterstadt selbst, so klein sie auch sei, zu verzieren.“ Von seinem 18. bis zu seinem 28. Lebensjahr war er, teilweise auf abenteuerliche Weise, in der Welt unterwegs – in Italien, Frankreich, Mexiko, den USA und Kanada – eignete sich umfassende Bildung und Menschenkenntnis an.

„Friedrich Keßler leitete 22 Jahre in großer Beharrlichkeit und treuer Hingabe als Vorsitzender den Verein, der 1911 in Verkehrs- und Verschönerungsverein umgewandelt wurde“, so der VVV. Langen sei ihm wirkliche Heimat geworden und er habe viele stadtgeschichtliche Akzente gesetzt (siehe Kasten). „Es ist eine wunderbare Sache und ich bin froh, dass wir nicht weggeschaut, sondern gehandelt haben, als das Grab abgeräumt wurde“, sagt der VVV-Vorsitzende Chris Muth. Natürlich sei es sehr unglücklich, dass dies überhaupt passiert sei und vor allem auch der Grabstein entsorgt worden ist. „Es muss weiter an Friedrich Keßler gedacht werden“, sagt Muth und das sei nun für die kommenden Jahrzehnte gesichert. „Ich persönlich finde, diese Gedenkplatte sagt sogar mehr aus als der Grabstein, fügt der VVV-Vorsitzende hinzu. Friedrich Keßler wurde zum Ehrenmitglied des VVV ernannt. Die Friedrichstraße, der Friedrich-Keßler-Platz und der Keßlerbrunnen sind ihm gewidmet.
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