Katja Richter, seit 1993 Leiterin der Stadtbücherei, begrüßte die zahlreichen Zuschauer mit einem Zitat von E.T.A. Hoffmann: „Wenn die Sprache aufhört, fängt die Musik an“. Auch Bürgermeister Halil Öztas sprach Grußworte und betonte, er freue sich auf diesen Höhepunkt.
Boris Kottmann, künstlerischer Beirat der Musikschule, fand, die Institution sei inzwischen ein Ort der Begegnung geworden. Er freue sich über die Wertschätzung, die die Politik der Stadt der Musikschule entgegenbringe. Einen Rückblick lieferte Roland Krebs vom Heimat- und Geschichtsverein. Er gratulierte den Jubilaren und beleuchtete die Historie der Gebäude, in denen Stadtbücherei und Musikschule ihre Arbeit verrichten.
Die Moderation des musikalischen Teils übernahm Wolfgang Löll, Dozent an der Musikschule. Löll gabzu jedem Stück Hintergrundinformationen und begleitete auf dem Klavier. Zum Auftakt der künstlerischen Beiträge, die Schüler der Musikschule vortragen, erklang die „Sonate in G-Dur“, von James Hook, gespielt von Marie Haider, Carolin Beyer, und Yvonne Wolf. Vincent Maryska präsentierte die Stücke „Für Adeline“, die bekannte Anfangsmelodie von Harry Potter, die er sogar selbst arrangiert hat, sowie „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Ihren ersten Auftritt überhaupt hatte Katharina Halbach, die das Stück „Popcorn“ auf dem Klavier spielt.
Einen besonderen Ohrenschmaus präsentierte Lara Auer, die mit ihren Internet-Freundinnen Ananya aus Indien und Kristin aus Haagen die Liedtexte „Stay“ und „A Thousand Shooting Stars“, geschrieben hat. Die Musik zu den beiden Liedern entstand in Zusammenarbeit mit der Musikschule.
Mehr auf Seite 5
Ein wirkliches Schmankerl hatte sich Löll bis zum Ende des musikalischen Teils aufgehoben: Die Uraufführung des Musikschulsongs für das Jubiläumsjahr 2016 mit dem Titel „My Music’s here (for me to stay)“. Der Song entstand in Zusammenarbeit mit seiner Schülerin Samantha Hansana, die schon immer einmal einen eigenen Song komponieren wollte.
Für den literarischen Teil zeichnete Winfried B. Sahm verantwortlich. Er leitet seit vielen Jahren den Kunst- und Literaturkreis in Seligenstadt und hatte Textpassagen und Gedichte mitgebracht, die einen Zusammenhang zwischen Literatur und Musik zum Inhalt haben. Sahm las diese Stücke nicht einfach nur vor, sondern er zelebrierte sie künstlerisch und präsentierte sie – sehr zur Freude des begeisterten Publikums – voller Leidenschaft. Texte von Heinz Erhardt „Der Geiger“, von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz und Carl Zuckmayer waren nur einige Schriftsteller, deren Werke er vortrug
Zum Abschluss der Veranstaltung erfolgte der offizielle Start der „Onleihe“. „Wir erhoffen uns, dass wir Leser, die den Weg in unsere Bücherei nicht immer finden, neu gewinnen können“, sagte Richter und fuhr fort „Ein eBook wird das richtige Buch niemals ersetzen.“ Bücher seien sehr wichtig, besonders für Kinder, betonte Öztas und forderte die Besucher auf, die Stadtbibliothek weiter intensiv zu nutzen.
Die eigentliche Eröffnung der Onleihe erfolgte in einem „virtuellen“ Akt. Ab sofort können Heusenstammer Bürger die neue Plattform nutzen (www.heusenstamm.de).