Nach dem Gewitter zeigt sich der Sonnenschein Kammerchor Musicordia begeistert sein Publikum

„Chormusik von heiter bis wolkig“ stellte der Kammerchor Musicordia im Hinteren Schlösschen vor. Alles drehte sich am Samstagabend ums Wetter und der Wetterfrosch auf dem Flügel wachte über das Geschehen. Fotos (2): Schäfer

Heusenstamm (chs) – Es wird dunkel, die Blitze sind deutlich zu erkennen und in der Ferne donnert es. Mit diesem Szenario ist der Kammerchor Musicordia vom Gesangverein Konkordia in sein Programm gestartet. Am Samstagabend präsentierten die Männer und Frauen das Programm „Chormusik von heiter bis wolkig“ und stimmten das Publikum im Hinteren Schlösschen auf das Folgende ein.

„Mit Blitz und Donner beginnend, meine Damen und Herren, wollen wir uns auf eine musikalische Reise durch ein großes Wetterszenario begeben“, hieß es in der Begrüßung von Ute Sattler und Frank Grebe. Und so kam es dann auch. Mit „Sind Blitze, sind Donner in Wolken verschwunden“ startete das abwechslungsreiche und kurzweilige Programm des gemischten Chores. Die Sänger boten Klassisches, aber auch Modernes. Waren die Lieder zu Beginn noch düster und melancholisch wie bei „Gott im Ungewitter“ oder „Riders On The Storm“, näherten sich die Sänger und auch die Zuhörer ganz langsam der Schönwetterlage. Nach dem Sturm folgte der Regen durch ein wunderbar gespieltes Klaviersolo („December Rain“) von Michael Hittel, der den Chor während des Konzertes begleitete. „Dem Regenwetter haben wir viele großartige Songs zu verdanken. Denn Regen wird mit Traurigkeit gleichgesetzt, was ja immer eine gute Voraussetzung für ein Lied ist“, sagte Moderatorin Ute Sattler.

Statt Stepptanztönen im Zwischenteil erklang bei „Singin’ In The Rain“ das kraftvolle Klatschen des Dirigenten Ronald R. Pelger. Vom Chor begleitet sang bei diesem Lied Carsten Wendtland ein Solo. Mit viel Applaus bedacht wurde auch das Solo von Caren Röck bei „Sing On The Wind“. Sie verzauberte das Publikum mit ihrer klaren und kraftvollen Stimme und leitet zu den „windigen“ Liedern des Abends über. Das bekannteste davon war sicherlich „Blowin’ In The Wind“ von Bob Dylan. Mit „California Dreamin’“ und eben jeder Menge Träumen im Gepäck verabschiedete sich der Kammerchor in die Pause.

„Wetter“ als roter Faden

Ob in der Dekoration oder beim Imbiss in der Pause, das Wetterthema zog sich durch den Abend. Die Sängerinnen hatten Ketten in Regenbogenfarben um, die Männer kleideten sich mit Krawatten, Fliegen oder Hosenträgern in den entsprechenden Farben. Der Saal war zudem mit bunten Regenschirmen geschmückt und auf dem Klavier wachte der Plüsch-Wetterfrosch über das Geschehen. Zwischen den Liedern überraschten die Chormitglieder mit Wissenswertem rund um das Wetter – mal als Quiz, mal als unterhaltsamer Textbeitrag. Und in der Pause konnten sich die Besucher unter anderem „Blitz-Brause“, „Regenwasser“ oder das „Schneegestöber“ schmecken lassen.

Im zweiten Programmteil war endlich der Frühling gekommen. Die Melodien und Beiträge wurden munterer, frischer und leichter. Nach einem Klaviersolo („Frühlingslied“) sangen die Männer des Chores, mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht und verkündeten „Veronika, der Lenz ist da“. Im Anschluss waren dann die Zuhörer gefragt, sie durften Textanfänge von Liedern singend fortsetzen. Keine Frage, die Besucher des ausverkauften Konzertes waren mit großem Eifer dabei, freuten sich dann aber auch auf den beginnenden Sommer im Programm.

„Sunny“ sangen die Männer und Frauen des Kammerchors fröhlich – und die Laune hellte sich nach den düsteren Wetterliedern auf. Mit „Wochenend und Sonnenschein“ wollte sich das Publikum noch nicht verabschieden lassen und forderte mit viel Applaus noch eine Zugabe ein. Die hatte der Chor auch sofort parat: Mit „Let The Sunshine In“ setzten die Sänger des gemischten Chores den krönenden Schlusspunkt. Einmal mehr überzeugte der Kammerchor Musicordia am Samstag mit seinem Können und seiner Vielfalt. So singt der Chor auch mal achtstimmig, meist bringen die Sänger die Titel vier- oder fünfstimmig zu Gehör. Zu verdanken haben die Frauen und Männer dies ihrem Dirigenten Ronald R. Pelger.

Und trotz nur einem Grad Außentemperatur gingen die Besucher an diesem Abend mit guter Laune und sicherlich auch mit der Sonne im Herzen nach Hause.

Weitere Artikelbilder