Grund für den Angriff nicht ersichtlich / Berichte von ähnlichen Vorfällen Katze attackiert Hundebesitzerin

Nachdem die Katze nicht von Leonie Bärfacker und Hündin Daisy ablassen will, verstecken sie sich hinter den Containern.

Dietzenbach –  Leonie Bärfacker ist immer noch geschockt. Als sie vor ein paar Tagen mit ihrer Hündin Daisy unweit des Hessentagsparks vom Gassigang kommt, werden die beiden auf einem Bürgersteig von einer Katze attackiert. „Sie kam für uns beide wie aus dem Nichts“, erzählt Bärfacker. Daisy hätte sie vor der Attacke nicht entdeckt und die Katze somit auch nicht durch Bellen oder ähnliches provoziert. Dennoch sei das Tier von vorne fauchend und buckelnd auf sie und die Australian-Sheperd-Hündin zugegangen. Instinktiv bringt sich Bärfacker zwischen ihren Hund und die Angreiferin. Dabei tritt sie den Rückzug an. „Das war gar nicht so einfach“, berichtet sie. Denn mittlerweile sei natürlich auch Daisy aufgebracht gewesen. Hinzukommt, dass die aggressive Katze die Verfolgung aufnimmt. Und dann sei es erst richtig losgegangen: „Als ich schon auf der anderen Straßenseite war, hat sich das Tier an meinem Bein festgekrallt und mir in den Oberschenkel gebissen“, berichtet die junge Frau das skurrile Erlebnis weiter. Dabei sei sie geschockt gewesen, dass ihr in diesem Moment niemand geholfen habe. Es habe zwar ein weißer SUV angehalten, sei dann jedoch weitergefahren.

Erst später, als sich Bärfacker hinter Glas- und Papiercontainern in Sicherheit bringt, bieten zwei Frauen, die zufällig vorbeikommen, ihre Hilfe an. Da sich die Hundebesitzerin nicht mehr in die Nähe der Katze traut, klingelt eine von ihnen an dem Haus, in dem sie die Besitzer vermutet. Zwar irrt sich die Helferin in der Tür, doch immerhin kann man dort die richtige Adresse nennen.

Da ihre Ärztin ihr rät, abzuklären, ob die Katze Tollwut hat, fährt Bärfacker nach einem fehlgeschlagenen Versuch ein weiteres Mal zu dem Eigentümer. Als sie den Mann mit dem Vorfall konfrontiert, habe sich dieser zunächst nicht vorstellen können, dass sein Haustier so etwas macht. Dennoch zeigt er sich kooperativ. „Er hat mir später eine Kopie des Impfpasses zugeschickt“, berichtet die 22-Jährige. Auch sei er bereit gewesen, ihr die Nummer seiner Versicherung zu geben.

Die Kommentare unter dem Post, den Leonie Bärfacker zwischenzeitlich in den sozialen Medien hochgeladen hat, zeigen indessen, dass sie nicht die Einzige ist, die ohne erkennbaren Grund von einer Katze attackiert wurde. Dabei berichten gleich zwei Leute, dass auch sie und ihre Hunde in derselben Gegend wie Bärfacker von einer rötlichen Katze angegriffen wurden. Allerdings handelt es sich dabei, wie die junge Dietzenbacherin klarstellt, um ein anderes Tier. Während ein Teil der Kommentarschreiber von eigenen Erfahrungen berichtet, befürchten andere die Angreiferin in Leonie Bärfackers Fall könne vielleicht krank sein. Ein Gedanke, den die Hundebesitzerin auch selbst hatte. Zwar konnte sie dank der Informationen des Besitzers ausschließen, dass die Katze Tollwut hat. Dennoch weist sie ihn auf die Möglichkeit hin, dass es seiner Katze nicht gut gehen könnte. Als er das bei seiner Tierärztin abklären will, hält diese eine Untersuchung nicht für notwendig. Sie habe ihm gesagt, dass solch eine Reaktion durchaus vorkomme, wenn eine Katze auf einen Hund treffe, berichtet Bärfacker.

Von Anna Scholze