Neben Wein und Leckereien auf dem Tisch genossen die Besucher auch literarische und musikalische Kostproben rund um den Lyriker Bertolt Brecht. Giselle, Gisela Rönsch, hatte hierfür die Biografie Brechts aufgearbeitet und trug sie neben ausgewählten Gedichten vor. Wolfgang Jahnel, der unter dem Namen Ramblin’ Wolf auftritt, spielte an diesem Abend einige Stücke aus Brechts Werk „Die Dreigroschenoper“. Bei der Vertonung der Lieder nahm sich Jahnel Raum zur Interpretation, sodass die Zuhörer kurz lauschten, dann den Text flüsternd mitsangen. Laut wurde es am Ende mit der „Moritat von Mackie Messer“. „Das machen wir jetzt als Rudelsingsang“, verkündete der Musiker, woraufhin Rönsch Zettel mit dem Text verteilte.
Auch nach der Darbietung blieben einige Gäste sitzen, um aus der Veranstaltung wirklich die „Lange Nacht der Vhs“ zu machen. Für Lück war das ein Kompliment. „Es freut mich sehr, wenn sich die Menschen hier wohlfühlen.“ Das mag sicher auch an den liebevoll hergerichteten Häppchen in der Pause liegen. „Die beiden haben sehr gut harmoniert und man merkt, dass dieser Abend mit Freude gestaltet worden ist“, fand die Dietzenbacherin Irene Rehs.
Vera Döbert, eine Besucherin aus Hausen, ergänzte „Beeindruckend, wie weitsichtig Brecht vor fast hundert Jahren war.“ Vieles, was vorgetragen worden sei, wirke sehr aktuell.