Donnerfluss-Tour und Geisterbahn-Fahrt Besucher aus Kostjukovitschi erleben unvergesslichen Tag

Einen unvergesslichen Tag im Holiday Park in Haßloch in Rheinland Pfalz erlebten Kinder und Jugendlichen aus Dietzenbachs weißrussischer Partnerstadt Kostjukovitschi zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Ismail Tipi. Foto: Towae

Dietzenbach (mat) – Mit einem Landtagsabgeordneten in einen Freizeitpark gehen? Für die Kinder und Jugendlichen aus Dietzenbachs weißrussischer Partnerstadt Kostjukovitschi kein Ding der Unmöglichkeit. Der Abgeordnete Ismail Tipi (CDU) ergriff die Initiative und sorgte für einen Gutteil der Finanzierung.

Kurz nach neun Uhr am Sonntagmorgen: Die Luft ist noch frisch, die Straßen sind wie leergefegt. Auf dem Parkplatz am Rathaus da indes steppt bereits der Bär: Vorfreude auf den Besuch des in der Pfalz gelegenen und rund 120 Kilometer entfernten Holiday Parks. Ein Ausflug, der sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird, kennen doch die Gäste aus Kostjukovitschi einen solchen Freizeitpark noch nicht.

Zum Ende der zweiwöchigen Sommerfreizeit, die die Verantwortlichen des Freundeskreises Kostjukovitschi jedes Jahr seit Gründung des Vereins im Jahr 1991 für die unter den Folgen der radioaktiven Verstrahlung – nach der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl vor etwas mehr als 30 Jahren – leidenden Deutsch-Eleven Kostjukovitschis auf die Beine stellen, steht den jungen Besuchern und deren drei Betreuerinnen aus dem Osten Weißrusslands, darunter zwei Lehrerinnen und eine Deutsch-Lehramtsstudentin, ein weiterer Höhepunkt ins Haus.

Vor der Abfahrt noch ein Foto von der 30-köpfigen Gruppe. Sodann zieht’s die Karawane hurtig gen Süden. Dies jedoch nicht ungebremst. Stockender Verkehr auf der Schnellstraße verzögert das Kilometerfressen und somit die Ankunft etwas. Elf Uhr. Es ist soweit, der Freizeitpark in Haßloch liegt vor uns. Nach Passieren des Eingagsportals beginnt es, das Entern des Vergnügungszentrums für Jung sowie Erfahren; gebannte Unruhe unter den Schülern, zuvor jedoch kurzes Sortieren, Orientieren und Arrangieren der Kleingruppen.

Ich schließe mich derjenigen Hans Scholzes (Revisor des Freundeskreises Kostjukovitschi) sowie des Landtagsabgeordneten Ismail Tipi an. Mit von der Partie sind Deutsch- sowie Englisch-Gymnasiallehrerin und Dolmetscherin Irina Lukaschenko sowie die angehende Lehrerin Marina Kljuschnikowa, zudem die Schülerinnen Alina, Nastja sowie Dascha.

Startschuss. Der Park wird in Augenschein genommen. Erste Station der Gruppe: Donnerfluss. In einem Reifen geht’s mit bis zu sechs Mitfahrern in die tosenden Fluten. Nach der Fahrt breites Grinsen bei allen und Begeisterung, auch wenn die Bekleidung nass ist, am Leib klebt und die Frisur geplättet ist. „Super“, stellt die 15-jährige Alina trotzdem freudestrahlend fest.

Daraufhin ‘was Gemütliches, die Geisterbahn „Burg Falkenstein“. Die Kleidung wechselt von nass zu klamm. Danach weiteres Kleidungslüften in der Achterbahn „Sky Scream“, die ihrem Namen alle Ehre macht, da sie turbulent ist und den Mageninhalt nach außen zu kehren vermag.

Durchgeschüttelt torkeln alle Himmelsstürmer aus dem rasanten, den Adrenalinspiegel steigernden Fahrgeschäft. Ehrfürchtiges Verneinen und Lachen auf die ernstgemeinte Frage, ob noch eine weitere Fahrt gewünscht ist. Die Achterbahn „Expedition GeForce“, bei der Fliehkräfte aufgebaut werden, die dem Viereinhalbfachen des eigenen Körpergewichts entsprechen, wird dennoch nach kurzer Zeit ausprobiert. Kein Bereuen nach erfolgter Fahrt. Doch Alina, Nastja und Dascha sind sich einig: „ ‚Sky Scream’ ist noch besser“, weshalb der Besuch des Holiday Parks mit einer Abschlussfahrt in dieser Achterbahn-Attraktion auch abgeschossen werden soll. Allein hierfür fehlte am Ende die Zeit. Doch auch so war dieser Ausflug ein unvergessliches Erlebnis, sind sich alle einig.

Das gemütliche Ausklingen- und Revue-passieren-lassen des Lebensgeister weckenden Tages erfolgte dann in der hiesigen SG-Vereinsgaststätte, in die auch MdL Tipi noch einkehrt. Dieser freute sich über den großen Dank und das Lob für seinen Vorstoß von allen Seiten. „Die Kinder hatten Spaß und einen schönen, erlebnisreichen Tag“, stellt er zufrieden und doch bescheiden, dabei vergnügt lächelnd, fest.

Eine Wiederholung sei nicht ausgeschlossen sagt Tipi, sondern stünde im Fokus.