Bei außerordentlicher Stadtparlamentssitzung Mitgliedern gedankt 489 Jahre Ehrenamt gewürdigt

Jürgen Kaiser dankte den im Laufe der vergangenen Legislaturperiode ausgeschiedenen Mitgliedern der städtischen Gremien.

Rodgau – Politisches Ehrenamt bringt nicht nur Ehre, sondern vor allem viel Amt und damit Arbeit mit sich. Das machte Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Kaiser allen Gästen bei der außerordentlichen Stadtverordnetenversammlung im Bürgerhaus Nieder-Roden klar. Die Zuhörer an diesem Abend wussten das aber alle schon. Sie alle, die schon 15 oder 20 Jahre und mehr ehrenamtlich im politischen Leben der Stadt Rodgau arbeiten, konnten sehr gut nachvollziehen, was Jürgen Kaiser verdeutlichte: Politisches Ehrenamt bedeutet von vielen Mitbürgern als selbstverständlich empfundene Pflichten und Aufgaben, die viel zu selten ausgesprochen und gewürdigt werden.

„Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Gesellschaft nicht lebensfähig; das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft.“ Traut man den Zahlen, sind 40 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren ehrenamtlich aktiv – doch die politisch Engagierten unter ihnen sind eine ganz besondere Stütze „unserer demokratischen Werte und Strukturen.“

„Und die, die heute Abend hier geehrt werden, sind alle regelmäßig und viel für die Gemeinschaft unterwegs: sie alle haben Fraktionssitzungen, Stadtverordneten-Versammlung und vieles mehr seit 15 bis 30 Jahren schon gemacht, zusätzlich zu ihrem Broterwerb.“ Für 15 Jahre und mehr als Stadtverordnete wurde Jan-Christoph Böttcher, Jutta Dahinten, Karl-Heinz Dauth, Werner Kremeier und Karin Wagner mit der Ehrenplakette in Silber gedankt; ebenso Edgar Ott, Stefan Vogler und Bernhard von der Au für ihre Arbeit in den Ortsbeiräten von Nieder-Roden und Jügesheim. 20 und mehr Jahre voller ehrenamtlicher Arbeit haben Inge Fecher (23 Jahre, Ortsbeirat Jügesheim), Heike Frey (Ortsbeirat Dudenhofen), Dr. Markus Henkel (Ortsbeirat Hainhausen), Margit Müller-Ollech (Magistrat) und Zafar-Iqbal Muneeb im Ausländerbeirat für die Stadt Rodgau geleistet; Lars Neumann sogar 24 Jahre in der StaVo.  chz

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Das bedeutete für sie alle die Ehrenplakette der Stadt Rodgau in Gold sowie die tradierte Bezeichnung der „Stadtältesten“, unabhängig vom wahren Alter. Bürgermeister Max Breitenbach schloss sich den Dankesworten von Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Kaiser an und erzählte aus seiner eigenen Erfahrung aus der ehrenamtlichen Zeit, was sich mit diesem Amt alles an Verpflichtungen und Auswirkungen gerade auch für Familie und private Freizeit ergibt. 489 Jahre politisches Ehrenamt werden an diesem Abend zu Recht gewürdigt – einen ganz besonderen Dank widmete er dabei Margit Müller-Ollech, verbunden mit der Würde einer „Ehrenstadträtin“.

Sie hatte 20 Jahre lang dem Magistrat angehört und zeitweise der Stadtverordneten-Versammlung. Sie ergriff dann auch bei ihrer Ehrung das Wort und appellierte, in den Gremien zusammenzuarbeiten und Ideologien außen vor zu lassen: „Es geht in erster Linie um gute Entscheidungen für unsere Bürger und unsere Stadt Rodgau.“

Doch ein Parlament hat auch Abgänge zu verzeichnen. In den vergangenen zwei Jahren schieden aus den städtischen Gremien, etwa umzugs-, alters- oder gesundheitsbedingt, zahlreiche Bürger aus, die mit Sonnenblumen und herzlichen Dankesworten für ihre Arbeit an diesem Abend verabschiedet wurden: Mukhtar Ahmad, der acht Jahre im Ausländerbeirat gewirkt hat ebenso wie Asif Akhtar (vier Jahre) oder Göksal Arslan für 27 Jahre im Ausländerbeirat.

Franz Dürsch wurde für 32 Jahre als Stadtverordneter geehrt, Karlheinz Hackel für neun Jahre), Annemarie Jonas (28 Jahre), Gerald Klein (zehn Jahre), Vanessa Koller (sechs Jahre), Ralf Kunert, Gabriele Lohmann und Renate Mahr für je zehn Jahre in der Stadtverordnetenversammlung, Christina Major für acht Jahre im Magistrat, Tristan Rapp für fünf Jahre und Renate Seib für 45 Jahre in der StaVo sowie Fatma Seyyar für zehn Jahre im Ausländerbeirat. Heiko Stenzel wurde für elf Jahre als Stadtverordneter gedankt. Einige der Geehrten mussten an diesem Abend, der mit Saxofonklängen von Christian Massoth, am Klavier begleitet von Brigitte Volkert, gestaltet wurde, unter anderem coronabedingt passen. Sie bekommen die Ehrung nachgereicht.    chz