Der Förderkreis Ravolzhäuser Kirche startet sein nächstes großes Projekt Barrierefrei in die Kirche

In die Kirche in Ravolzausen wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Bild: -

Neuberg – Die Ideen gehen dem Förderkreis Kirche in Ravolzhausen nicht aus. Sein nächstes Projekt: Das Gotteshaus soll barrierefrei werden. Dafür gibt es auch schon aufwendige Pläne in der Schublade von Gerhard Bänsch, dem Vorsitzenden des Förderkreises. Für rund 100 000 Euro soll ein Serpentinenweg angelegt werden, der künftig auch Menschen mit Handicap einen unkomplizierten Zugang zur Kirche ermöglichen soll. Von nun an werden alle Einnahmen aus den Veranstaltungen, zu denen der Förderkreis jährlich einlädt, diesem Zweck zugeordnet. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat der aus zwölf Mitgliedern bestehende Förderkreis bereits rund 440 000 Euro für die Sanierung und Modernisierung der Kirche generiert.

Unter anderem wurden der Innenraum und die Orgel in Schuss gebracht und ein Podest in den Altarraum gebaut. Auch die verschwundenen Schleierbretter der Orgel hatte der Förderkreis auf seine Kosten neu herstellen und anbringen lassen. Zuletzt wurde ein Seiteneingang geschaffen.

Das Geld stammt aus den Einnahmen der kulturellen Veranstaltungen, die das Gremium organisiert und zumeist auch in der Kirche stattfinden lässt.

Bei einem dieser Events haben Bänsch und sein Team dann auch festgestellt, dass es für Menschen mit Handicap nur sehr schwer ist, in den Innenraum der Kirche zu gelangen. Vor einigen Jahren hatte man in den bereits bestehenden Rahmen an der vorderen Seitenwand wieder eine Tür einbauen lassen für rund 25 000 Euro. Wegen der vielen Treppen benötigen Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren oder auch Mütter mit Kinderwagen Hilfe, um in den Altarraum zu kommen. Immerhin sind dies von der Hauptstraße aus 16 Stufen.

Einfach die Treppen auf dem Hauptweg zu entfernen wäre aber nicht möglich gewesen, berichtet Gerhard Bänsch. Denn Wege mit einer Steigung von mehr als sechs Prozent seien nicht erlaubt. Mit dem Rodenbacher Architekten Thomas Henze fand man dann eine Lösung: Serpentinen mit einem nur geringen Anstieg müssen es sein.

Dafür muss jedoch die Wiese vor der Kirche geopfert werden. Fünf Kurven gilt es künftig zu nehmen, um zur Seitentür oder auch zum Haupteingang der Kirche zu gelangen. Bis zum Baustart, der erfolgen soll, sobald das Geld für das Projekt eingespielt worden ist, gibt es jedoch für den Förderkreis und die Kirchengemeinde in Neuberg noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Zunächst einmal schreibt das Kreiskirchenamt den Neubergern eine Bodenuntersuchung vor. Geschätzte Kosten: 10 000 Euro. Möglich, dass auf dem Kirchengrund menschliche Überreste gefunden werden. Denn früher befand sich dort, wo jetzt der Serpentinenaufgang entsteht, ein kleiner Friedhof. Gerhard Bänsch zeigt sich optimistisch, dass 2025 mit dem Bau der neuen Zuwegung an der Ravolzhäuser Kirche begonnen werden kann.

Die Veranstaltungen des Förderkreises in 2024:

Am 13. Juli beginnt um 15 Uhr im Pfarrgarten in Ravolzhausen mit dem Weinfest das nächste Event des Förderkreises. Das Klavier- und Kammermusikfest mit dem Pianisten-Ehepaar Irina und Sergey Korolev soll in diesem Jahr zum dritten Mal stattfinden. Es hat sich im kulturellen Kalender vieler Neuberger bereits etabliert. Es findet vom 29. August bis zum 1. September wieder an vier Tagen in der Kirche statt. Das beliebte „Fischessen fier de Kerch“ findet aufgrund des großen Interesses wieder an zwei Tagen statt: Am 7. und 8. November (jeweils ab 18.30 Uhr) kredenzen die Mitglieder im Schützenhaus in Neuberg Fischspezialitäten. Das Alpenländische Adventskonzert schließt am 8. Dezember in der Kirche (Beginn 16.30 Uhr) den Reigen der Veranstaltungen ab.
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