Trägerverein Bürgerhof Ostheim feiert sein zehntes Jubiläum Ein Anziehungs- und Mittelpunkt

Die Mittelaltergruppe „Porta Vitae“ ist einer der im Bürgerhof Ostheim ansässigen Vereine. Bild: Thomas Seifert

Nidderau – „Es gibt SPD-Leute, es gibt CDU-Leute, es gibt FDP-Leute und es gibt Usthemer“, zitierte Alt-Bundestagsabgeordneter Bernd Reuter beim Festakt „10 Jahre Trägerverein Bürgerhof Ostheim“ den ehemaligen Landrat Hans Rüger und brachte mit diesem Spruch auf den Punkt, was in diesem Stadtteil so besonders ist: der Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft. Und in der Tat versäumte es keiner der Festredner, gerade diesen Aspekt des Miteinanders hervorzuheben, der auch dafür verantwortlich ist, dass solch ein Projekt wie der Bürgerhof gestemmt werden konnte und zu einem „Leuchtturm“ geworden ist.

Reinhard Weider, Vorsitzender des Trägervereins, ließ in seinem Abriss zur Historie (unsere Zeitung berichtete) die vielen Feste und Veranstaltungen bis hin zu Gottesdiensten, Trauungen und Taufen Revue passieren, für die der Bürgerhof geradezu prädestiniert sei. „Er ist ein Anziehungspunkt und ein kultureller Mittelpunkt von Ostheim und weit darüber hinaus“, stellte Weider fest.

„Ohne die Mitarbeit der vielen Helfer im Hintergrund, der Vereinsgemeinschaft, den im Bürgerhof beheimateten Vereinen oder Organisationen und tatkräftigen Männern wie die Initiatoren Joachim Peter und Heinrich Pieh sowie den ‘Machern’ Horst Dillmann und dem erst kürzlich verstorbenen Wilhelm Köppel – um nur wenige Namen zu nennen – wäre diese Einrichtung nie entstanden und könnte niemals auf eine solch positive Entwicklung zurückblicken“, betonte der Vorsitzende.

Die Ehrengäste Bürgermeister Andreas Bär (SPD), Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (CDU), die stellvertretende Kreistagsvorsitzende und Schönecker Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD), Pfarrer Lukas Ohly, SPD-Bundestagsabgeordneter Lennard Oehl und Rainer Nelles, der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft Ostheim, stellten die Bedeutung dieses „außergewöhnlichen Projekts“ nicht nur für den Stadtteil, sondern für ganz Nidderau heraus. Hier sei beispielhaft sichtbar und erlebbar, was Zusammenhalt, überparteiliche Arbeit und bürgerschaftliches Engagement zuwege bringen können, wenn „alle an einem Strang ziehen“. Diese „herausragende Leistung“ fuße auf einer „Einigkeit im Ort“, die nicht selbstverständlich sei, sondern auch das besondere „Heimatgefühl von Ostheim“ ausmache.

Die Tradition, die der Trägerverein angestoßen habe, müsse unbedingt weitergeführt werden, denn nicht nur die Seniorenarbeit, sondern das gesamte Vereinsleben profitierten in hohem Maße von der „Institution Bürgerhof“. Und jener Bernd Reuter erinnerte daran, dass „Usthem“ schon gleich nach dem Krieg als „Festweltmeister“ in der südlichen Wetterau und im Hanauer Land bekannt war.

Das Schlusswort gebührte Horst Dillmann, der den Besuchern des Fests die Arbeitsschuhe von Wilhelm Köppel zeigte und berichtete, dass er ihm diese vor seinem Tod übergeben habe. Und darin steckte ein Kuvert mit einem Scheck über 20 000 Euro als Spende für den Trägerverein Bürgerhof. „So wie Wilhelm Köppel haben viele Mitstreiter ihr Herzblut in das Projekt gesteckt und deshalb freut es mich besonders, dass so viele Ehrengäste, Vereinsvertreter und Bürger heute zur Geburtstagsfeier gekommen sind“, schloss Horst Dillmann. Leckereien vom Grill sowie Kaffee und Kuchen warteten auf die Besucher und viele im Bürgerhof ansässige Vereine. Diejenigen, die dort Veranstaltungen anbieten, nahmen die Gelegenheit wahr, sich mit Infoständen zu präsentieren. Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom Posaunenchor Ostheim und dem Chor „Taktvoll“ der Liederlust Ostheim, gefolgt von Unterhaltungsmusik der Band „Holtrio“.

Von Thomas Seifert