In Selbold gibt es am Kirchplatz nun Bienenfutter / Aktion der Stadt Blumensamen aus dem Automaten

Ralf Wörner (links) und Dieter Euler vom Bauhof stellten den Bienenfutterautomaten auf, der städtische Biologe Matthias Wissel zeigt, wie er funktioniert.

Langenselbold – Auf dem Weinberghof in Maintal-Hochstadt gibt es einen. Im Medientreff in Rodenbach ebenfalls. Und nun hat auch die Gründaustadt einen Bienenfutterautomaten, der auf dem Kirchplatz unweit der evangelischen Kirche befindet.

Dieter Euler und Ralf Wörner vom städtischen Bauhof haben einen umgerüsteten früheren Kaugummiautomaten dort aufgestellt. Und statt Kaugummis können die Selbolderinnen und Selbolder dort Kapseln mit Blühmischungen erwerben. Mit dieser Aktion möchte die Stadt Langenselbold das Nahrungsangebot für die Bestäuber verbessern und auf den Schutz der lokalen biologischen Vielfalt aufmerksam machen, wie der städtische Biologe Matthias Wissel berichtet.

Der quietschgelbe Kasten, verziert mit Bienen und Blumenstickern, ist kaum zu übersehen. Für 50 Cent können Bienenfans die Blühmischungen in Kapseln aus dem ehemaligen Kaugummiautomat erwerben. Dabei stehen zwei verschiedene Mischungen zur Auswahl. Der Erlös fließt dann in die Anlage von Blühstreifen in Langenselbold. Ausgesät in Balkonkästen oder in heimischen Gärten, lässt sich so spielerisch ein kleiner Beitrag gegen das Insektensterben leisten.

Als Teil der Aktion „Lass deinen Ort aufblühen“ wurde dieses Kooperationsprojekt mit den Bienenrettern und der Bienenrettermanufaktur aus Frankfurt, dem Automatenhersteller Everding aus Dortmund und der Stadt Langenselbold ins Leben gerufen.

Über den neben dem Automaten angebrachten gelben Rückgabebriefkasten können die leeren Kapseln über das Mehrwegsystem neu befüllt werden. Die Befüllung mit neuem Saatgut übernimmt eine integrative Werkstatt.

Die Selbolder sollen mit dieser Aktion angeregt werden, mehr für Bienen und andere Insekten auf ihrem eigenen Balkon oder Garten zu tun. Stadtbiologe Wissel wünscht sich, dass viele Bürgerinnen und Bürger der Gründaustadt das neue Angebot wahrnehmen. „Mit dem Erwerb der Samen und deren Aussaat verschönert man sich durch die Blumenpracht nicht nur seinen eigenen Garten, sondern kann dadurch auch den Lebensraum der Bienen vergrößern“, ist Matthias Wissel überzeugt.

Der eingangs erwähnte Automat im Medientreff in Rodenbach war übrigens der erste im Main-Kinzig-Kreis. Bei seiner Vorstellung im Oktober 2020 gab sich Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler überzeugt, dass dies „sicher nicht der letzte Automat“ im Kreis bleiben werde. Rodenbach habe etwas ins Rollen gebracht.
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