Zukünftig wird die Abluft, die bei der Behandlung des Klärschlamms anfällt, über eine zweistufige Biofilteranlage mit nachgeschalteter Aktivkohleeinheit gereinigt. In jeder der drei Stufen findet eine signifikante Reduzierung der Geruchstoffkonzentration statt. Dadurch werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten und die Geruchsbelästigung für die Bevölkerung minimiert. Die Wirksamkeit der 2023 realisierten Anlage ist bereits durch eine Probephase bestätigt. „Beschwerden wegen unangenehmen Geruchs aus unserem Standort Sindlingen erhalten wir so gut wie keine mehr“, bestätigt auch die Leiterin der Abwasserbehandlung der SEF, Susanne Schmid. Nun wird die neue Abluftbehandlungsanlage in den Regelbetrieb übernommen.
Die neue Anlage ergänzt eine bereits bestehende Abluftreinigungsanlage, die aufgrund der sehr komplexen Zusammensetzung der Abluft das gewünschte Reinigungsziel nicht vollständig erreichte. Die Ingenieure der SEF führten daher eine Reihe von Untersuchungen und Optimierungsmaßnahmen aus. Zugleich testeten sie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Main unterschiedliche Verfahren der Abluftbehandlung über einen längeren Zeitraum.
Mit der zweistufigen geschlossenen Biofilteranlage und einer nachgeschalteten Aktivkohleeinheit wird die angestrebte Geruchsreduzierung erreicht.
In jeder der zwei biologischen Stufen bildet sich ein eigenes Milieu an Mikroorganismen. So werden in der ersten Stufe die gut wasserlöslichen Geruchsstoffe und in der zweiten Stufe die geruchsintensiven Schwefelverbindungen abgebaut. Eine zusätzliche Feuchteüberwachung sorgt für optimale Bedingungen der Mikroorganismen. Die Testphase ergab: Bereits nach den beiden geschlossenen und feuchteüberwachten Biofiltern wird das angestrebte Reinigungsziel erreicht, was eigene Messungen belegen.