Pachtvertrag über 25 Jahre in Schwanheim unterschrieben Die Ponyzwerge sind endlich angekommen

Sehen endlich wieder zuversichtlich in die Zukunft: Katja Erdle (links) und Kerstin Fuchs von den Ponyzwergen an den Ställen des Schwanenhofs, wo ihre sieben Ponys jetzt eine voraussichtlich dauerhafte Bleibe gefunden haben. Bild: Maik Reuss

Sindlingen/Schwanheim (mfo) – Die lange Suche der Sindlinger Ponyzwerge nach einem neuen Gelände hat ein glückliches Ende gefunden: Der Schwanenhof am Höchster Weg in Schwanheim wird den Verein eine dauerhafte Bleibe bieten – gerade hat der Vorstand einen Pachtvertrag über 25 Jahre unterschrieben. „Hier stimmt wirklich alles, es ist der perfekte Ort für unsere Arbeit“, schwärmen die Vorsitzende Katja Erdle und ihre Stellvertreterin Kerstin Fuchs. Am Dienstag, 30. April, war es dann so weit: Die sieben Ponys Hilde, Peony, Georgie, Pumba, Emmy, Marcelino und Winnetou wurden von einem großen Pferdetransporter von einem Pferdehof in Liederbach, wo der Verein vorübergehendes Asyl gefunden hatte, in ihre neue Heimat nach Schwanheim gebracht.

Einen Tag vorher hat die Reitschule für klassisch-barocke Reiterei den Schwanenhof Richtung neues Domizil in Großostheim verlassen – „auch dieses perfekte Timing hat uns geholfen, dass unser Traum wahr werden konnte“, sagt Erdle. Geholfen hat auch, dass die heutige Jugendwartin der Ponyzwerge auch Mitglied der Reitschule ist – und den Kontakt herstellte. Dazu halfen verschiedene Mitglieder des Ortsbeirates 6 bei der Vermittlung. Der Schock über die Vorgänge saß tief, die Odyssee des Vereins, der Kindern nicht nur den Umgang mit Ponys, sondern mit der Natur nahebringen will, hatte Anfang des Jahres begonnen, als er sein angestammtes Domizil an der Okrifteler Straße zum 31. Januar verlassen musste.

Der Pachtvertrag war vonseiten der Verpächterin gekündigt worden. Eigentlich hätte der Verein mit seinen Tieren quasi einen Zaun weiter, auf dem letzten Zipfel der Grundstücke der Meister-Erben, ein neues, 1,2 Hektar großes Zuhause finden sollen. Doch die Mitglieder stimmten nach einer Serie von mysteriösen Einbrüchen dagegen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlten. So hatten sich unbekannte Täter Mitte Januar nachts Zugang verschafft, das Gelände verwüstet und versucht, die Ponys zu vergiften.

Das konnte zwar verhindert werden, doch der Schock saß tief. So froh Erdle und Fuchs auch über das Asyl im Main-Taunus-Kreis waren, mussten sie und die Kinder doch viele Einschränkungen in Kauf nehmen. So durften an den Wochenenden keine Veranstaltungen stattfinden und generell keine Kindergeburtstage gefeiert werden. Auch die Pacht brachte den kleinen Verein an die Schmerzgrenze. „Viele unserer Mitglieder, über die Hälfte, sind uns abgesprungen“, berichtet Fuchs. „Denn für viele aus dem Frankfurter Westen ist der Weg raus in den Main-Taunus-Kreis einfach zu weit gewesen.“

Mit dem Umzug zum Schwanenhof hofft man, die ausgeschiedenen Eltern und ihre Kinder wieder zurückzuholen – und mit neuen Angeboten neue Mitglieder zu gewinnen. Mit einem befreiten Lächeln im Gesicht führen Erdle und Fuchs übers weiträumige Gelände. Sie zeigen stolz die kleine und große Reithalle, den Reitplatz mit den Holzhackschnitzeln als Untergrund, die das Ausrutschen der Tiere bei Nässe verhindern, sowie die Stallungen und die Pferdekoppel.

„Wunderbar für die Kinder ist, dass sie zwei Reithallen, einen Reitplatz und die Schwanheimer Dünen zum Reiten nutzen können“, berichtet Kerstin Fuchs. Wunderbar für die Ponys wiederum sei, „dass wir sie wieder in einen großen Offenstall ziehen können“. Der Clou: „Wir bekommen eine brachliegende Koppel für unsere Naturerfahrungsprojekte, die wir für die Kinder- und Jugendarbeit nutzen werden.“