Präsentation an der Römerstadtschule Lackprofil kehrt zurück

Das Lackprofil kehrt zurück an seinen Entstehungsort in Heddernheim: Die Präsentation in der Römerstadtschule. Bild: AMF/p

Heddernheim (red) – Vor Kurzem konnte das Lackprofil einer römischen Kultgrube aus Nida an seinen Fundort, den Standort der Römerstadtschule in Frankfurt-Heddernheim, zurückkehren. Dort wird es nun im Schulgebäude präsentiert.

Das Lackprofil ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Archäologischen Museum Frankfurt und dem städtischen Denkmalamt. Am Standort der heutigen Römerstadtschule wurde in den Jahren 2016 bis 2018 durch das Denkmalamt Frankfurt ein römischer Kultbezirk entdeckt und ausgegraben. Neben zahlreichen Gebäudegrundrissen, bemaltem Wandputz und Kleinfunden konnten auch sogenannte Kultgruben freigelegt werden, welche für die wissenschaftliche Forschung derzeit noch ein Rätsel sind.

Das nun in der Römerstadtschule eingetroffene Lackprofil ist ein senkrechter Schnitt durch eine solche Kultgrube. An diesem zweieinhalb Quadratmeter großen Exponat lassen sich deutlich die unterschiedlichen Füllschichten einer solchen Grube erkennen.

Ein Stück archäologischer Ausgrabung ist somit an ihren Entstehungsort zurückgekehrt und wird hoffentlich bald sehr viele Schüler neugierig auf die römische Vergangenheit Frankfurts machen.

Restauratoren und Grabungstechniker waren vier Tage lang im Schutzanzug und mit Atemmaske tätig, um die bereits freigelegten Bodenprofile zu bearbeiten. >> weiterlesen auf Seite 2

Auf die Oberfläche der archäologischen Bodenfunde wurden zwei bis drei Millimeter eines Spezialklebstoffs aufgebracht und dann wurde nach Trocknung eine mehrere Zentimeter dicke Schicht abgetragen, bevor die Vorderseite erstmals sichtbar wurde.

Nach dem Abtransport ins Museum wurde diese bereinigt, lose Kiesel und Ähnliches abgenommen und gebrochene Knochen restauriert. Schließlich wurde das Ganze in einen Rahmen gefasst und gleichmäßig an den Seiten und am Boden beschnitten. Die Herstellung und Bearbeitung von Lackprofilen bis hin zu einem ausstellungfähigen Objekt ist äußerst aufwendig und dauert mehrere Wochen.

Weitere interessante Themen und Funde rund um Ausgrabungen gibt es im Archäologischen Museum (AMF), Karmelitergasse 1. Geöffnet ist mittwochs von zehn bis 20 Uhr und donnerstags bis sonntags, je von zehn bis 18 Uhr. Das Archäologische Museum bewahrt, erforscht und vermittelt die älteste Geschichte Frankfurts und macht die klassische Antike und den Alten Orient erlebbar. In den Ausstellungsräumen der mittelalterlichen Kirche des ehemaligen Karmeliterklosters reisen die Besucher von den Anfängen der menschlichen Kultur bis hin zu hoch- und spätmittelalterlichen Klöstern, dem Pilgerwesen auf dem Jakobsweg und zum Heiligen Grab in Jerusalem.

Archäologische Funde aus Hügelgräbern der Bronze- und Eisenzeit im Stadtwald und aus der römischen Stadt Nida – darunter Funde aus vier Mithras-Heiligtümern, die nicht nur von regionaler, sondern internationaler Bedeutung sind. Zusätzlich öffnet die Dependance Kaiserpfalz Franconofurd ein Schaufenster in 2000 Jahre Stadtgeschichte. Die Sammlungen „Klassische Antike“ und „Alter Orient“ laden zum Bestaunen von Funden aus dem Mittelmeergebiet, aus Kleinasien, Griechenland, Italien und Nordafrika ein. Schwerpunkte bilden das frühe Italien der Etrusker, Latiner und anderer Völker „vor den Römern“ sowie Sammlungen alt-iranischer Kleinkunst.