Kommunikationsfabrik ermöglicht Besuchern den Blick hinter die Kulissen Flugsimulator, Druckerei und Kunstakademie

Spontan auf die Bühne bei einer Jam-Session, das war beim Tag der offenen Tür in der Kommunikationsfabrik beim Klub „Das Bett“ möglich. Bild: -

Gallus (iz) – So viele Rettungswagen: Der kleine Levi staunt. Er schaut mit Mama Mayda Sauerborn in das Katastrophenschutzfahrzeug von den Maltesern. Die haben in der Schmidtstraße 12 eine von fünf Rettungswachen in Frankfurt. Der Katastrophenschutz ist heute ausnahmsweise da. Normalerweise stehen dort regulär „nur“ drei Krankenwagen und ein Sonderlastenfahrzeug, wie Jan Krebs, Leiter Einsatzdienste der Malteser, erläutert. Beim Tag der offenen Tür der Kommunikationsfabrik, wo sich die verschiedenen Einrichtungen des Standorts vorstellen, gibt es eine Ausnahme. Große Augen und ein strahlendes Gesicht bekommt der Zweijährige, als er im Anschluss in den Rettungswagen auf Mamas Schoß hinter das Steuer darf. Das ist ein tolles Gefühl. Als dann noch Krebs das Blaulicht und die Martinshörner einschaltet, ist der Zweijährige hin und weg. So kann der Tag weitergehen. Und Mama Mayda und Papa Deniz freuen sich, dass ihr Kleiner so viel Spaß hat.

„Für uns ist das eine Gelegenheit, die Arbeit der Malteser vorzustellen“, sagt Felix Waldherr, Leiter der Einsatzwachen. Natürlich schwingt die Hoffnung mit, auf diese Art und Weise den einen oder anderen für die Arbeit als Einsatzsanitäter, Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter zu gewinnen – im ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Bereich.

Bei Your Cockpit bilden sich Schlangen. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, in einem Flugzeugsimulator Platz zu nehmen? Je nach Kapazität darf jeder Besucher für fünf Minuten den Rettungshubschrauber Bell UH1 im Simulator fliegen, unterstützt von Fluginstruktor Ralf Radziejewski. Das Besondere: Das Cockpit ist original vom Hubschrauber, nur der Anbau ist nachgebaut. Wer davon geträumt hat, das Fliegen auszuprobieren, der hat bei Your Cockpit die Gelegenheit dazu. Aktuell befindet sich eine Boeing 737-800 im Aufbau, mit der Besucher einen Simulationsflug absolvieren können. „Jeder einzelne Knopf kann entsprechend bedient werden“, erläutert Geschäftsführer Dirk Effelsberger, der selbst ausgebildeter Pilot ist. Die Simulatoren sind jedoch für das reine Vergnügen da, nicht zum Erlangen von Flugstunden. In ganz Deutschland gibt es insgesamt 14 Standorte.

In der freien Kunstakademie sitzen Julian und seine Mama Franziska Ebel an einem der Tische, vor ihnen ein Frühlingsstrauß. Mit Bunt- und Wachsstiften probieren die beiden sich aus. „Ich bin auf die Akademie 1318 für Kinder und Jugendliche über einen Zeitungsbericht aufmerksam geworden“, berichtet Franziska Ebel. Seit vergangenem Jahr bietet die Akademie speziell für Kinder zwischen sechs und zwölf sowie 13 und 18 Jahren Kurse an. „Kindern muss man in der Regel nicht viel erklären, die machen einfach und testen verschiedene Materialien. Bei den älteren ist ein Thema für den Einstieg hilfreich“, sagt Caroline Trunk, freischaffende Malerin.

Im Live-Klub „Das Bett“ wird Musik gespielt. Gerade läuft eine Jam-Session, die Musiker untereinander kennen sich nicht. Dem Publikum gefällt’s. Ein paar Räume weiter lädt die Deutsche Bahn in die Druckerei ein. Sachbearbeiter Wolfgang Wagner zeigt den Besuchern die Räumlichkeiten und erklärt Wissenswertes rund um den Druck. „Zu 90 Prozent haben wir Drucke wir Schulungsunterlagen von der Deutschen Bahn“, sagt Druckereileiterin Alexandra Bockelmann. Aber auch Flyer, Vereins- oder Hochzeitszeitungen und dergleichen mehr können dort via Digitaldruck produziert werden. Frankfurt ist der größte der insgesamt 16 Standorte. Flohmarkt, Tanzvorstellungen, Computerspiele testen, Zirkusmaterialien ausprobieren – in der Kommunikationsfabrik ist an diesem Tag so viel möglich, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

Weitere Artikelbilder