„Wir müssen unser Viertel wieder in ein besseres Licht rücken“, sagt Nazim Alemdar, Vorsitzender des Gewerbevereins und Inhaber des City Kiosk Yok-Yok, den er seit fast 40 Jahren betreibt. „Es wird immer nur über das Schlechte geredet, dabei gibt es eine Menge attraktiver Hot Spots hier im Viertel, auf die wir zukünftig verstärkt hinweisen werden“, sagt er.
Die Vorstellungen des Vereins sind vielfältig, so soll es in Zukunft auch wieder mehr Veranstaltungen geben, wobei ganz oben auf der Wunschliste die Bahnhofsviertelnacht steht. Gastronomische Betriebe müssten sich im Winter wie im Sommer auch im Außenbereich stärker platzieren können. Vor allen Dingen müsse der Bahnhofsvorplatz, eigentlich das Entree der Stadt für ankommende Touristen einem gründlichen Facelifting unterzogen werden.
„Viele haben den Eindruck, dass Viertel bestehe nur aus Drogenkriminalität, Gewalt und Prostitution“, sagt Vereinssprecher Ulrich Mattner. Aber auch Lichtblicke sieht er: „Unser Kick-off im Oktober hat gezeigt, dass die Frankfurter sehr wohl großes Interesse an unserem Viertel haben.“ Mit regelmäßig stattfindenden Aktionen möchte der Verein erreichen, Menschen zu einem Besuch ins Viertel einzuladen, um damit das Image des Bahnhofsviertels aktuell und nachhaltig zu verbessern.
Und schon steht auch die nächste Aktion des Vereins an. Der digitale Adventskalender auf www.viertel.app lädt täglich zu unterschiedlichsten Events ein. Der Nutzer muss sich registrieren und kann sich dann die Locations des Viertels, die ihn interessieren, ansehen, besuchen und damit Punkte sammeln. Die Auswahl hinter den Türchen des Kalenders ist attraktiv: Vom Übernachten im Kirchturm, zum Welcome-Shot in der ältesten Milieukneipe Mosel-Eck, ein Glühweinabend auf der „schönsten“ Nizza-Terrasse, man trifft in der Pik Dame das Christkind oder erlebt in der Tanzschule Monika Bauer beim „Let’s swing and dance“ einen Tribut-Abend mit Fred Astaire. Die Vielfalt zeigt schon hier, was das Bahnhofsviertel alles zu bieten hat.
Der Gewerbeverein „Treffpunkt Bahnhofsviertel“ wurde 2007 gegründet und ist ehrenamtlich besetzt. Sein Ziel ist es, die Interessenlage von Gewerbetreibenden, Kulturschaffenden, Vereinen und Bewohnern des Viertels zu vernetzen und im Sinne eines ganzheitlichen Gewerbemarketings, die Ideen auch über das Bahnhofsviertel hinaus sicht- und erlebbar zu machen.