Ortsbeirat 11 tagt am Montag in Fechenheim Leere Gebäude und sichere Wege

Die Gebäude der ehemaligen Staatlichen Vogelschutzwarte in Fechenheim stehen leer. Die Grünen im Ortsbeirat möchten vom Magistrat wissen, was dort nun passiert. Bild: sh

Fechenheim (sh) – Der Ortsbeirat 11, zuständig für Fechenheim, Seckbach und den Riederwald, lädt alle Interessierten zu seiner ersten öffentlichen Sitzung im neuen Jahr ein. Diese findet statt am Montag, 15. Januar, um 19.30 Uhr im Saal des Heimat- und Geschichtsvereins Fechenheim, Burglehen 7 (Mainbörnchen). Nach der allgemeinen Bürgerfragestunde wird das Gremium über Anträge der Fraktionen beraten und abstimmen, ob diese auf den Weg zum Magistrat gebracht werden.

In einem gemeinsamen Antrag möchten die CDU, SPD, Linke und FDP vom Magistrat wissen, wann die neuen Sportfelder des Offenbacher Rudervereins (ORV) ausgewiesen und aufgebaut werden. Dem auf Fechenheimer Gemarkung, am Ende der Starkenburger Straße, befindlichen Ruderverein fiel aufgrund der Renaturierung des Mainbogens der Hockeyplatz weg. Laut Magistratsbeschluss von 2015 sollte für den Verein „im Plangebiet oder in der näheren Umgebung“ ein Ersatz dafür geschaffen werden. Nun möchte der Ortsbeirat bei der Stadt nachhaken, wann diese versprochenen Flächen ausgewiesen und eingerichtet werden.

Ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Grüne, Linke und FDP hat die so genannten „Nachbarschaftsstraßen“ im Blick. Dabei handelt es sich um eine zeitlich befristete Absperrung von Straßen, um dort freies Spielen und nachbarschaftliches Zusammensein zu ermöglichen. Mit ihrem Antrag wollen die Fraktionen darum bitten, das Verfahren für die Umsetzung solcher Nachbarschaftsstraßen zu vereinfachen. „Insbesondere sollten Auflagen wie die Erstellung eines Verkehrszeichenplans durch das zuständige Amt übernommen werden sowie die erforderlichen Schilder und Absperrungen unentgeltlich angeliefert werden“, finden die Fraktionen. Des Weiteren sollte ein Handlungsleitfaden „Nachbarschaftsstraßen“ erstellt sowie Mittel in den Haushalt für Werbung und Programm eingestellt werden. „Das Projekt Nachbarschaftsstraßen ist unter den jetzigen Bedingungen in den Stadtteilen organisatorisch und finanziell kaum zu stemmen“, begründen die Fraktionen ihren Antrag.

Die SPD hat einen Antrag zum Bau einer Behelfsbrücke von Fechenheim-Nord zum Hessen-Center formuliert. Aufgrund der Bauarbeiten zum Riederwaldtunnel und damit einhergehender Rodungen und Sperrungen von Wegen im Fechenheimer Wald, müssten viele Bewohner von Fechenheim-Nord große Umwege in Kauf nehmen, um nach Enkheim oder Seckbach zu gelangen. Manche hätten sogar schon die Autobahn überquert, um den Umweg zu vermeiden, heißt es von den Sozialdemokraten. Die SPD-Fraktion will mit ihrem Antrag daran erinnern, dass die Autobahngesellschaft die Fertigstellung eines sicheren Ersatzwegs durch das Baufeld in 2024 in Aussicht gestellt habe.

Dazu passt auch ein Antrag der Grünen, die den Magistrat dazu auffordern möchten, bei der Autobahn GmbH zu erwirken, dass die Wegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen dem Riederwald Nähe Parkhaus Borsigallee und Fechenheim-Nord wieder hergestellt wird. Die Verbindung sei ein direkter Zubringer der Wohngebiete Fechenheim-Nord zur U-Bahnhaltestelle Borsigallee. Wichtige Einkaufsmöglichkeiten könnten nicht mehr direkt, sondern nur noch über Umwege erreicht werden, kritisieren die Grünen.

Ebenfalls aus der Feder der Grünen stammt ein Antrag zur Standortprüfung für ein potenzielles Gymnasium oder eine gymnasiale Oberstufe in Fechenheim. Nachdem vermeldet wurde, dass die Pläne der Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) vorsehen, dass das Gymnasium Ost an zwei Standorten in den Günthersburghöfen im Frankfurter Nordend entstehen soll, wollen die Grünen im Ortsbeirat an den Magistrat appellieren, die durch das Gremium bereits im Februar 2023 vorgeschlagenen Standorte für ein Gymnasium in Fechenheim zu prüfen. „Eine ausgewogene und flächendeckende Stadtplanung hinsichtlich Bildungschancen sollte zwingend auch die äußeren Stadtteile berücksichtigen“, argumentieren die Grünen.

Auch die ehemalige Staatliche Vogelschutzwarte haben die Grünen im Blick. Die Fraktion möchte vom Magistrat wissen, was mit dem leer stehenden Standort nun passiert. Im September 2021 hatte der Ortsbeirat bereits an die Stadt appelliert, dort ein naturbezogenes Nutzungskonzept beizubehalten. In einer Stellungnahme teilte der Magistrat im Oktober 2021 mit, dass er ein solches begrüßen würde. Seitdem sei jedoch augenscheinlich nicht viel passiert, kritisieren die Grünen. „Die ehemalige Vogelschutzwarte macht einen verlassenen Eindruck, die örtlichen Gegebenheiten verwildern langsam. Dabei ist im Ortsbezirk 11 ein dringender Bedarf an Räumlichkeiten gegeben, auch für eine Zwischennutzung. Umso unverständlicher ist es, dass eine solche Fläche leer steht“, sagen die Grünen und rufen mit ihrem Antrag die Vogelschutzwarte wieder in Erinnerung.