Jene Idee, das kleine Häuschen aus dem Spätbiedermeier auf dem Fechenheimer Friedhof nicht nur vor dem Verfall zu bewahren, sondern auch mit Kunstobjekten zu beleben, die die Pietät des Ortes wahren, hatte Kulturmanagerin Sabine Lauer, Vorsitzende des Vereins Polymer FM. Der Ortsbeirat 11 und die Stadt Frankfurt unterstützten das Projekt, ebenso der Verein selbst sowie Sponsoren wie das Unternehmen Allessa. Auch die hessische Kulturstiftung förderte das Vorhaben. 32.000 Euro sowie die Arbeit freiwilliger Helfer flossen in die Instandsetzung und Herrichtung des Gebäudes. Auf dem Platz vor dem Totenhaus befinden sich keine Gräber, sodass dort kleine kulturelle Veranstaltungen möglich sind. Und: Der Verein kann dort seinen „Philosophischen Lesekreis“ und den „Poesiesalon“ coronakonform abhalten. „Dies ist ein Pilotprojekt und auch auf anderen Friedhöfen möglich“, sagte Bäder.
Derzeit sind in der Ausstellung „In Memoriam“ Werke von Petra Maria Mühl, Jürgen Gries, Almut Martiny, Eli Schwarze, Frank Rotter sowie Erinnerungsstücke an Heinz Hauser und Karin Goetz zu sehen. Nachdem Robert Frommknecht von Polymer FM von der Zusammenarbeit des Vereins mit dem Grünflächenamt berichtet hatte, eröffnete Claudia Scholtz, Geschäftsführung der hessischen Kulturstiftung, die Ausstellung. Als Höhepunkt las der Schauspieler Jonathan Lutz nachdenklich stimmende Gedichte des Künstlers Frank Rotter.